Hooligans sorgen für Chaos in Rom

Ausschreitungen vor AS Roma und Feyenoord / Stranzl, Kavlak und Dragovic verloren.

Bei Krawallen vor der Europa-League-Partie zwischen AS Roma und Feyenoord Rotterdam sind mehrere Menschen verletzt worden. Insgesamt 23 Anhänger des niederländischen Fußball-Klubs wurden nach Auseinandersetzungen mit der Polizei festgenommen, wie die Polizei in Rom am Donnerstag mitteilte. Zehn weitere Fans wurden nach den Randalen am Mittwoch vorübergehend inhaftiert.

Acht Fans wurden schon am Donnerstag in einem Schnellverfahren zu jeweils 45.000 Euro Strafe wegen Beamtenbeleidigung verurteilt. Auch die Partie am Donnerstagabend dürfen sie nicht im Stadion verfolgen. Stattdessen mussten die verurteilten Rowdys die italienische Hauptstadt umgehend verlassen.

Dennoch gingen im Laufe des Donnerstags die Auseinandersetzungen weiter: Hunderte Fans waren am Nachmittag an der Spanischen Treppe im Zentrum bei Straßenschlachten mit der Polizei beteiligt. Es flogen Feuerwerkskörper und andere Gegenstände, einige der Polizisten wurden laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA verletzt. Die Beamten nahmen deshalb weitere gewaltbereite Fans fest.

Insgesamt 6000 niederländische Fans wurden zum Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League am Donnerstagabend (ab 19.00 Uhr) in Rom erwartet. In der italienischen Hauptstadt galt die höchste Sicherheitsstufe, insgesamt 1300 Sicherheitskräfte sollten im Einsatz sein.

Begonnen hatten die Krawalle am Mittwochabend, als einige Hundert Fans am Campo de Fiori im Zentrum Roms mit Flaschen und anderen Gegenständen auf die Beamten geworfen hatten. Diese gingen nach eigenen Angaben gegen die meist betrunkenen Anhänger vor, sechs Menschen wurden verletzt. Geschäftsbesitzer berichteten in italienischen Medien, sie hätten aus Angst ihre Geschäfte schließen müssen.

Insgesamt 16 Fans im Alter von 20 bis 28 Jahren wurden demnach als Auslöser der Krawalle am Mittwoch identifiziert. Sie wurden in Gewahrsam genommen, ihnen wird unter anderem Widerstand und Gewalt gegen Staatsbeamte sowie Körperverletzung vorgeworfen.

Bei den Donnerstag-Randalen wurden laut Medienberichten mehr als zehn Menschen verletzt. Außerdem wurde der Brunnen „Fontana della Barcaccia“ beschädigt und mit Bierdosen sowie Flaschen verdreckt. Das Denkmal, das der Barock-Architekt Pietro Bernini entworfen hatte, war erst vor kurzem restauriert worden.

„Was in diesen Stunden passiert, ist eine Schande und nicht zu tolerieren“, erklärte Roms Bürgermeister Ignazio Marino. „Der Fußball soll ein Fest sein, wo es keinen Platz für Gewalt gibt“, zitierte indes die ANSA ein Schreiben der niederländischen Botschaft in Rom. Die italienischen Behörden könnten sich darauf verlassen, dass die Schuldigen bestraft würden.

Die ÖFB-Legionäre mussten in den Sechzehntelfinal-Hinspielen der Europa League allesamt Niederlagen eingesteckt. Martin Stranzl verlor bei seinem Comeback mit Gladbach beim FC Sevilla 0:1. Der Verteidiger war ebenso Kapitän wie Veli Kavlak beim 0:1 von Besiktas in Liverpool.

Überraschend geschlagen geben musste sich Aleksandar Dragovic mit Dynamo Kiew bei Guingamp: Beim 1:2 gab es allerdings zwei Ausschlüsse für die Ukrainer.

Auf der Bank sitzend erlebte Marcel Ritzmair das 0:1 von PSV in Eindhoven gegen Zenit St. Petersburg.

Sensationell unterwegs ist Bas Dost bei Wolfsburg. Dank der zwei Treffer des Niederländers zum 2:0 gegen Sporting Lissabon haben die Deutschen beste Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales. Zuletzt hatte der Mittelstürmer vier Tore beim 5:4 in Leverkusen erzielt.

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