Europa League: Sporting Lissabon dreht das Spiel gegen Sturm Graz
Fast schien es so, als würde Sturm auch heuer wieder das Auftaktspiel in der Gruppenphase der Europa League gewinnen. Aber Sporting Lissabon ist nicht Midtjylland, die Steirer führten auch gegen die Portugiesen, verloren aber 1:2.
Die Sturm-Fans legten auch gegen Sporting eine Choreografie vom Feinsten hin, zündelten aber dieses Mal nicht mit der Geduld der Finanzabteilung. Weil sie harmlose Fähnchen statt Pyrotechnik verwendeten. Die resultierende Spielunterbrechung beim Salzburg-Match am Samstag wird kein Loch in die Klubkasse reißen, ein paar Euro wird man dennoch brennen müssen. Gegen Sporting verlegten sie das Schauspiel auch auf die Zeit vor dem Anpfiff. Eine zündende Idee.
Besagten Anpfiff bekamen rund 300 mitgereiste portugiesische Fans gar nicht so mit, sie hatten sich selbst ein bisschen eingenebelt. Wohl sahen sie rund 100 Meter von ihren Gästetribünen entfernt, wie Kiteishvili nach einem schnell gespielten Vorstoß nach vier Minuten die erste gute Chance vorfand.
Sturm zeigte eine enorme körperliche Präsenz, das war auch notwendig. Der Gesamtwert der Portugiesen ist fast fünf Mal so hoch wie jener der Steirer (rund 241 Millionen Euro zu 51,6 Millionen Euro).
Starke Defensive
Es folgte ein flotter Schlagabtausch, bei dem beide Verteidigungsreihen wenig zuließen. Offensiv gab es wenig Erstaunliches, ein Schuss von Sturms Böving und ein Kopfball von Paulinho fielen nicht in die Kategorie „brandgefährlich“. Etwas gefährlich war nur der holprige Rasen im Stadion Graz Liebenau. Die Mitglieder von Sporting hatten nach der Anreise auch vermutet, dass dies nur der Trainingsplatz sei.
Auf besagtem Feld blies der Klub, der Weltstars wie Cristiano Ronaldo und zuvor auch Luis Figo ausgebildet hat und 19 Mal Meister wurde, erst unmittelbar nach der Pause zu einem Offensiv-Feuerwerk.
Scherpen im Fokus
Bei einem Kopfball von Trincão zeichnete sich Sturm-Goalie Scherpen aus. Sturm befreite sich aber recht flott. Und wie flott: In der 58. Minute antworteten die Grazer mit der Führung: Kiteishvili traf aus einem starken Schuss nur die Stange, den Abpraller verwertete William Böving. Dann schlug Sporting zurück. Der Niederländer Scherpen, der mit seinen 2,06 m auf dem Feld stehend Autogramme für den zweiten Rang geben kann, konnte bei Topchancen von Paulinho und Inacio aber erneut seine Klasse ausspielen. Einen Schuss von Goncalves wehrte Scherpen nach vorne ab, der Ball landete bei Affengruber in scheinbarer Sicherheit, doch der bis dahin abgemeldete Schweden-Bomber Viktor Gyökeres spitzelte den Ball zum Ausgleich ins Tor.
Sturms Konzentration ließ nach. Der Ivorer Ousmane Diomande traf in der 87. Minute von der Strafraumgrenze. Sturm drängte – aber glücklos.
Kommentare