Austria glaubt an Statistik, Standards und Holzhauser

Raphael Holzhauser wurde zuletzt kritisiert, doch Trainer Fink setzt auf ihn.
Die Wiener empfangen im Play-off-Hinspiel Rosenborg Trondheim.

Befindet man sich spielerisch in der Krise, dann kann die Statistik schon als Mutmacher zur Hand genommen werden. Die Austria trifft heute im Wiener Prater (19 Uhr/live ORFeins) auf Rosenborg Trondheim. Trainer Thorsten Fink hat die Norweger schon zwei Mal aus dem Europacup geworfen. Nicht er allein, sondern im Verbund mit seinen Bayern-Kollegen. Sportdirektor Franz Wohlfahrt ist dieses Kunststück auch schon gelungen mit der Austria.

Diesmal steht man den Norwegern im Play-off der Europa League gegenüber, es geht um den für die Austria so wichtigen Einzug in die Gruppenphase. Und ausgerechnet jetzt, in dieser wichtigen Phase, blühen die Veilchen ganz und gar nicht, sind wichtige Spieler nicht in Form, hat man in der Liga empfindliche Niederlagen gegen Rapid und Sturm hinnehmen müssen.

Außenseiter-Rolle

Aber auch Gegner Trondheim könnte auf die Statistik als gutes Omen verweisen. 19 Runden lang sind sie in der Liga ungeschlagen, liegen überlegen auf Platz eins, können sich daher voll und ganz auf diese zwei Spiele gegen die Austria konzentrieren. Umfaller in der Meisterschaft wären bestenfalls verschmerzbare Kollateralschäden, während die Austria schon am Sonntag daheim gegen Altach wieder zum Siegen verdammt ist.

Wohlfahrt sieht seine Austria als leichten Außenseiter in diesem Duell. "Dennoch ist das die Chance, auf die wir so lange gewartet haben. Aber wir brauchen zwei Top-Leistungen." So denkt auch Fink: "Das ist ein toller Gegner mit schnellen Spielern und einem kompakten Auftreten. Eine schwierige Aufgabe."

Glaube an Holzhauser

Doch der Deutsche ortet auch Positives vor dem Europacup-Abend im Prater. "Vielleicht tut es uns gut, auf eine stärkere Mannschaft zu treffen. Das Play-off haben wir uns erarbeitet, jetzt haben wir die Chance auf mehr. Das wissen auch die Spieler."

Fink wird weiter auf den zuletzt kritisierten Holzhauser und sein System setzen. "Letzte Saison war ich mit ihm zufrieden, in der Vorbereitung war er der Beste. Wir wollen Ballbesitz-Fußball spielen." Einen Plan B zu Holzhauser hat Fink, wie er zugibt, nicht. "So wie er spielt auf der Position keiner. Wenn, dann müsste man defensiver agieren." Für Holzhauser sprechen die Standard-Situationen, auf die es heute ankommen wird. Fink: "Die werden ganz wichtig sein, weil Trondheim in diesem Bereich durchaus Schwächen gezeigt hat. Und Holzhauser war an 24 Toren durch seine Standards in der letzten Saison beteiligt. Allein das ist schon ein Grund, nicht alles zu wechseln."

Der Trainer fordert von den Spielern, "galliger und hungriger" zu sein als zuletzt.

Das ist auch nötig.

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