EURO 2012: Chef mit rosa Brille

EURO 2012: Chef mit rosa Brille
In 44 Tagen beginnt die Fußball-EM. Organisationschef Martin Kallen macht derzeit noch gute Miene zum Zitterspiel.

Die Europameisterschaft, abgehalten in Polen und in der Ukraine, rückt immer näher. Durchwachsen ist die Vorfreude auf ein sportliches Mega-Ereignis, das Monate vor der ersten Ballberührung am 8. Juni schon viele Schatten geworfen hat.

Angepfiffen ist die Phase, in der sich Medienberichte und Aussagen der Offiziellen ziemlich unterscheiden, unterscheiden müssen. Denn was soll beispielsweise Turnierdirektor Martin Kallen auch sonst anderes tun, als Optimismus zu versprühen?

Also verbreitete der Schweizer am vergangenen Montag in Wien im Rahmen des Bundesliga-Stammtisches Weisheiten, die zwischen den Zeilen zwar von Vorsicht geprägt erscheinen, unter dem Strich aber optimistisch zu klingen haben. Seriös ist sein Bemühen, doch äußerst pflichtbewusst, wenn es gilt, das eigene Produkt farbenfroh verkaufen zu müssen.

Herausforderung

Ja, es sei die größte Herausforderung nach den zuletzt mehr oder weniger klaglos verlaufenen Turnieren in Portugal, in der Schweiz und Österreich. Und die Ukraine? "Sie hat mit dem Negativ-Image zu kämpfen, das will sie unbedingt korrigieren", meint Kallen.

Ob die in beiden EM-Ländern zu spürende Dynamik ausreichen wird, bleibt dennoch abzuwarten. Die UEFA hat sich für die Ukraine entschieden, aber Probleme, "auf die man keinen Einfluss hat" bleiben Unsicherheitsfaktoren.

Dies beginnt bei Transporten, Grenzübergängen, Infrastruktur wie öffentlichen Verkehrsmitteln und Straßenverbindungen. Und vor allem bei Unterkünften für die Fußball-Touristen, deren Ansturm zwar ein überschaubarer, aber dennoch ein zu großer sein könnte. Traditionell mit großer Anhängerschaft ausgestattete Länder haben ihre Kontingente erst gar nicht ausgeschöpft.

Beruhigung

Kallen meint, es werde genügend Platz für Besucher vorhanden sein, zu Preisen, die auch leistbar sind, weil der ukrainische Staat der Preistreiberei Einhalt gebieten werde. Und wie zum Trotz berichtet Spiegel Online von Studenten, die in Kiew ihre Zimmer räumen müssen, damit diese während der EM vermietet werden können.  "Freiwillig" natürlich, ohne den Studenten eine Ersatzunterkunft zu bieten.

Sicher ist nur: Über das VIP-Menü in den acht EM-Stadien wird’s wohl keine Beschwerden geben. Das österreichische Catering-Unternehmen "DO&CO" wird in köstlich bewährter Manier dafür Sorge tragen.

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