Wolfsburg stoppt Salzburgs Erfolgslauf in der Champions League
Salzburg kann also doch noch verlieren. Ausgerechnet in der Autostadt sollte der Bullen-Motor erstmals in dieser Saison ins Stocken geraten. Salzburg verpasste es in Wolfsburg nicht nur, das Achtelfinal-Ticket vorzeitig zu lösen. An einem Abend der Premieren kassierte der österreichische Meister die erste Pflichtspiel-Niederlage in dieser Saison. Das 1:2 bedeutete auch, dass Trainer Matthias Jaissle zum ersten Mal überhaupt seit er Salzburg-Trainer ist, als Verlierer vom Platz gehen musste.
VFL WOLFSBURG – RED BULL SALZBURG 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 (3.) Baku, 1:1 (30.) Wöber, 2:1 (60.) Nmecha.
Gelbe Karten: Weghorst, Brooks, Nmecha bzw. Ulmer.
Wolfsburg: Casteels - Lacroix, Guilavogui, Brooks - Baku, Vranckx (82. Mbabu), Arnold, Paulo Otavio (73. Steffen) - L. Nmecha, Weghorst (63. Lukebakio), Gerhardt (73. Roussillon).
Salzburg: Köhn - Kristensen, Onguene (77. Solet), Wöber, Ulmer - Seiwald, Camara (89. Kjaergaard), Aaronson, Sucic (77. Adamu) - Okafor, Adeyemi (63. Sesko).
Erstmals in Rückstand
Dabei brauchte Salzburg, das zum ersten Mal in der Königsklasse mit den dunkelblauen Dressen antrat, nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Okafor steckte ideal durch zu Adeyemi, doch der Torjäger vergab alleine vor Keeper Casteels. Es sollte nicht die Partie des deutschen Nationalspielers werden. Vielleicht wollte er auch zu viel, immerhin saß DFB-Bundestrainer Hansi Flick auf der Tribüne. Praktisch im Gegenzug dann der Schock für die Gäste: Gerhardt tankte sich auf der linken Seite durch, Baku lauerte am langen Eck und vollendete zum frühen 1:0 für die Hausherren (3.). Zum ersten Mal in der Champions League musste Salzburg einem Rückstand hinterherlaufen.
Wer jetzt einen Sturmlauf der Wölfe, die unter neuem Trainer den Biss wieder gefunden haben, erwartete, der wurde jedoch enttäuscht. Es spielten nur noch die Salzburger, die es aber zu selten in die gefährliche Zone schafften. Die neue Dreierkette der Wolfsburger wurde schnell auch mal zur Fünferkette, da gab es kaum ein Durchkommen. Also musste eine Standardsituation her. Eine Disziplin, die dem Team von Coach Jaissle gerade in der Königsklasse sehr gut liegt. Wöber zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern über die Mauer – 1:1 (30.). Es war das insgesamt siebente Tor in der Gruppenphase für Salzburg, das sechste nach einem ruhenden Ball.
Jetzt mussten auch die Hausherren wieder mehr für die Offensive tun, was nur teilweise gelang. Weghorst, nach überstandener Corona-Infektion gleich wieder in der Startelf, setzte einen Ball drüber (36.). Es war die zweite und letzte Möglichkeit für die vor allem in der Offensive enttäuschenden Wolfsburger in Halbzeit eins.
Erste Niederlage
Hälfte zwei begann gleich wie die erste – mit einer Riesenchance für Adeyemi. Okafor setzte seinen Sturmpartner nach einem schnellen Konter perfekt in Szene, doch schob den Ball nicht nur an Casteels, sondern auch am Tor vorbei (50.). Wolfsburg stand tief, ließ sich kaum rauslocken. Salzburg versuchte die Gunst der Stunde zu nutzen, drängte aufs 2:1. Vergab aber zu viele Chancen. Diesmal tauchte Okafor im Strafraum alleine auf, sein Abschluss fiel jedoch zu harmlos aus (54.).
Das sollte bestraft werden. Nmecha knallte den Ball bei einer der wenigen Chancen der Wölfe zum 2:1 unter die Latte (60.). Weil auch Salzburgs Schlussoffensive nicht von Erfolg gekrönt war, sollte die Effizienz am Ende den Unterschied machen. Wolfsburg bleibt unter Coach Kohfeldt auch nach dessen Champions-League-Premiere auf der Siegerstraße.
Der Trost für die Salzburger: Noch bleiben ihnen zwei Chancen (in Lille und gegen Sevilla), um das Achtelfinal-Ticket doch noch zu lösen. Und es erstmals in die K.o.-Phase zu schaffen.
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