EM-Maskottchen: Wer will mich?

EM-Maskottchen: Wer will mich?
Slavek und Slavko sind Ladenhüter. Kein Einzelfall, wie die Geschichte der EM-Maskottchen zeigt.

Alles begann im Juni 1980 in Italien mit einem Holzpüppchen namens Pinocchio. Ein Märchen? Nein. Eine pädagogisch wertvolle Erzählung? Eher nicht. Eine Lügengeschichte? Vielleicht.

Es ist die Geschichte der EM-Maskottchen, die seit 32 Jahren ihren Lauf nimmt und im Vierjahresrhythmus kuriose Gestalten hervorbringt.

Heuer sind es Slavek und Slavko, die Zwillinge mit Punk-Frisuren, die in die Team-Trikots der Gastgeberländer Polen und Ukraine gesteckt wurden. Fröhlich winkend sollte das Duo Fußballfreunde unterhalten, es sorgte wegen der falschen Namenswahl aber eher für Aufregung denn gute Laune.

Recycling

Aber Slavek und Slavko sind keine Einzelfälle: Bereits in der Vergangenheit hatten sich EM-Maskottchen eher als Ladenhüter denn als Wirtschaftswunder entpuppt. Ob Hahn Peno (F/1984), Löwe Goliath (Eng/1996) oder Kinas, das erste Souvenir in Menschengestalt (Por/2004) – das Interesse der kaufenden Massen blieb aus.

Kein Wunder also, dass die Recycling-Idee im Maskottchen-Business Einzug hielt. So borgten sich die Deutschen bei der WM 2006 einfach den Löwen der Engländer – aus Goliath wurde Artgenosse Goleo. Die Schweden gingen 1992 sogar so weit, dass sie einfach beim Vorgängermodell Bernie blieben und dem (übrig gebliebenen?) deutschen Hasen nur ein neues Kostüm überstülpten.

Und erinnert das aktuelle Duo nicht irgendwie auch an unsere Helden von 2008? Zufall?

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