Ein Schotte vereint Fußball-Nationen – in Wien-Kaisermühlen
Blöd gelaufen: In der Früh wurde er von Blue Danube angerufen, dann musste er alle im Team informieren: „Spiel heute am Abend leider abgesagt! Blue Danube bringt keine Elf zusammen.“
Statt eines Meisterschaftsspiels nimmt Martin Dalberg-Andersen daher an diesem Sonntagabend mit dem KURIER vorlieb. Immerhin kann er nun seinen Verein, die Wien Wanderers, mehr Menschen vorstellen.
Wir stellen Ihnen in den kommenden Tagen 23 Protagonisten aus der Wiener Fußballwelt vor. Jede Person steht für eines der 23 Länder, die sich neben Österreich für die EM qualifiziert haben.
Egal ob Highlander in Kaisermühlen, Schiedsrichter aus dem Gastgeberland Deutschland, der slowakische Masseur vom SC Mannswörth, die Torfrauen aus Italien und Serbien oder dänische U-8-Spieler bei Union Mauer - alle haben dieses Leuchten in den Augen, wenn sie erklären, was den Reiz des Fußballs ausmacht und was sie ihrem Heimatland bei der EURO zutrauen.
Der Politologe aus der westschottischen Hafenstadt Oban hat die Wien Wanderers vor vier Jahren gegründet, ist seither bei diesem Verein ein Multifunktionär: „Ich bin Obmann und gebe auch als Trainer und Spieler Tempo und Philosophie vor,“ eröffnet der bald 38-Jährige bei einem Glas Bier.
Fußball begleitet Martin Dalberg-Andersen seit 33 Jahren: „Mit fünf habe ich in Schottland begonnen“, sagt er mit eher nordenglischem Akzent. Der kommt nicht von ungefähr: „Als ich sieben war, haben sich meine Eltern scheiden lassen, und ich bin mit meiner Mutter nach Leeds gezogen.“
Kommentare