EL: Austria müht sich zu Remis gegen Limassol
In zwei Bewerbe der neuen Saison war die Austria bereits mehr schlecht als recht gestartet. Im Cup hatte man sich gegen Ebreichsdorf in die nächste Runde gehängt und gewürgt, in Altach war den Wienern beim Anpfiff der Liga die Luft ausgegangen. Gestern Abend war der Europacup an der Reihe mit dem ersten Heimspiel der Saison, zu Gast im Prater war AEL Limassol aus Zypern.
Das Hinspiel der dritten Quali-Runde der Europa League wurde zu einer enttäuschenden Nullnummer an Ergebnis und Leistung. Die Veilchen müssen im Rückspiel am kommenden Mittwoch auf Zypern erblühen und treffen und generell besser Fußball spielen, was nach dem gestrigen Vortrag gelingen sollte.
Ohne Selbstvertrauen
Im Vergleich zur Altach-Pleite war diesmal Holzhauser wieder mit von der Partie, Friesenbichler erhielt als Solospitze den Vorzug gegenüber Monschein. Es war der Austria anzumerken, dass sie derzeit nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt. Vorsichtig tastete sie nicht nur den Gegner ab, sondern sich selbst in den Rhythmus. Allerdings wurde sie nicht recht fündig, in der Offensive reichte es nur zu Halbchancen. In der Defensive präsentierte man sich nicht sattelfest, Limassol hatte die besseren Möglichkeiten und hätte beinahe die violette Vorgabe, ohne Gegentor zu bleiben, früh zu den Akten gelegt.
Bei einem Kopfball von Lafrance knapp übers Tor hatte Filipovic einen Sekundenschlaf. Filipovic konnte auch Sassi nicht halten, der Goalie Hadzikic ausspielte und ins Netz traf. Zur Erleichterung der Austrianer aber von außen (19.). Arruabarrena traf kurz vor der Pause mit einem Weitschuss die Latte.
Die erste Hälfte in Violett war desaströs, den Vorträgen fehlte es an Esprit, Beweglichkeit, Tempo und Plan. Auch die Spielgestalter Holzhauser und Grünwald kamen nicht wie gewünscht zur Geltung. Immerhin lag man nicht in Rückstand.
Finaler Druck
Irgendein kluger Mensch muss sich bei der Erfindung der Pause im Fußball etwas gedacht haben. Vielleicht, dass sich eine indisponierte Austria wieder sammeln kann. Doch die machte zunächst weiter wie zuvor, behäbig und ungefährlich. Vor allem Friesenbichler an vorderster Front.
Erst im Finale des Abends erzeugte die Austria dann doch noch Druck, erkannte den Ernst der Lage, ließ keine Chancen der Gäste mehr zu und hatte selbst durch einen Kopfball von Filipovic und einen weiteren Grünwald-Schuss Möglichkeiten. Die beste verjuxte allerdings Pires, der aus drei Metern am Tor vorbeischoss. Preisverdächtig. Kurz danach jubelten die Austrianer, allerdings nur kurz, weil ein Grünwald-Tor wegen Abseits nicht gegeben wurde. Eine enge Entscheidung.
Nach der Nullnummer muss die Austria um den Aufstieg ins Europa-League-Play-off gehörig zittern, und das ausgerechnet in der Hitze von Zypern. Anpfiff ist um 18 Uhr, die Temperaturen werden jenseits der 30 Grad liegen. Ein heißer Tanz.
Wien, Happel-Stadion, 5.892 Zuschauer, SR Munukka/FIN.
Austria: Hadzikic - Larsen (61. De Paula), Westermann, Filipovic, Martschinko - Serbest - Tajouri (85. Prokop), Grünwald, Holzhauser, Pires - Friesenbichler (81. Monschein)
Limassol: Vozinha - Airosa, Mitrea, Lafrance, Avraam - Fidelis, Soares - Sassi (93. Elia), Arthur (89. Savane), Mesca - Arruabarrena (77. Aldair)
Gelbe Karten: Westermann, Friesenbichler bzw. Mitrea, Fidelis, Lafrance, Avraam
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