Eklat in Spanien: Massenrücktritt der Fußball-Nationalspielerinnen
Laut eigenen Angaben ging beim spanischen Fußball-Verband RFEF 15 wortgleiche E-Mails ein, in denen der Großteil des Frauen-Nationalteams ihren Rücktritt bekannt gab. Den Grund dafür sehen die Spielerinnen in Chefcoach Jorge Vilda, der das Team seit 2015 leitet. Die Fußballerinnen beklagen, dass die Situation ihren "emotionalen Zustand" und ihre Gesundheit "in wichtiger Form" beeinträchtigt. "Falls sich nichts ändert", sprich Trainer Vilda wird von seinem Amt entbunden, werden sie auch weiterhin dem Nationalteam fernbleiben.
Verband verteidigt Coach
Die Antwort des Verbands ließ nicht lange auf sich warten. In einer Aussendung hieß es: "Man wird den Spielerinnen nicht erlauben, die Zukunft des Nationaltrainers und seines Trainerstabs in Frage zu stellen. Das fällt nicht in deren Verantwortung.“ Man werde auf diese Art von Druck keinesfalls eingehen.
Laut Reglement droht den Spielerinnen eine Sperre von zwei bis fünf Jahren. Diese Eskalationsstufe möchte der Verband nicht wählen. Doch so lange die Betroffenen keine Reue zeigen und ihren Fehler zugeben, werde man sie auch nicht mehr einberufen. Sollte dies nicht geschehen werde der Verband den Kader notfalls auch mit Jugendspielerinnen auffüllen.
Das spanische Nationalteam fuhr im vergangenen Sommer als der Favorit zur EM nach England. Am Ende musste man sich im Viertelfinale dem Gastgeber geschlagen geben. Bereits da soll es laut Medienangaben massive Proteste gegen Trainer gegeben haben, nun eskalierte die Situation endgültig. Unter den zahlreichen Spielerinnen soll sich auch ein Sextett des FC Barcelona befinden, nicht jedoch die aktuelle Weltfußballerin Alexia Putellas.
Der Verband spricht von einer "beispiellosen Situation in der Geschichte des Fußballs". Tatsächlich ist eine Rücktrittswelle in diesem Ausmaß eine absolute Seltenheit im europäischen Spitzenfußball. Viel Zeit um die Wogen zu glätten gibt es nicht. Spaniens nächste Länderspiel ist eine freundschaftliche Begegnung mit Schweden am 7. Oktober.
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