"Einfach überragend": Salzburgs Gala vor Schlager gegen LASK

FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA / MEISTERRUNDE: RED BULL SALZBURG - FK AUSTRIA WIEN
Das Selbstvertrauen bei den beiden Liga-Topteams ist enorm. Am Mittwoch wartet aber erst noch das Cup-Halbfinale.

30 Treffer in 39 Pflichtspielen: Munas Dabbur ist auf seiner Abschiedstournee im Salzburg-Dress in Torlaune. Mit seinem Viererpack beim 5:1-Sieg gegen die Wiener Austria in der Fußball-Bundesliga fixierte er am Sonntag auch ein persönliches Karriere-Highlight. Die Torschützenkrone, der Meistertitel und Cupsieg sollen vor seinem Absprung zum FC Sevilla nach Saisonende in den nächsten Wochen folgen.

Dabbur war hauptverantwortlich dafür, dass der Titelverteidiger den Start in die Meistergruppe nicht verpatzte. Nach einem 1:1 zur Pause drehten die Mozartstädter vor eigenem Publikum nach dem Seitenwechsel auf und schossen den Gegner ab. Die Salzburger konnten dem vom LASK aufgebauten Druck, der zuvor beim WAC souverän 3:0 gewonnen hatte, standhalten. Im Meisterrennen ist vor dem großen Schlager am kommenden Sonntag (17.00 Uhr) in Pasching mit einem Vier-Punkte-Polster auf den ersten Verfolger alles beim Alten.

Fussball, RZ Pellets WAC - LASK

Ein neuer Liga-Rekord

"Das Spiel gegen den LASK ist für uns extrem wichtig, das wollen wir unbedingt gewinnen. Zuerst gilt aber unsere volle Aufmerksamkeit dem GAK, denn wir wollen den Cup wieder nach Salzburg holen", sagte Dabbur. Beim Regionalligisten sind die "Bullen" am Mittwoch (18.00 Uhr) im ersten Halbfinale zu Gast. Der LASK trifft im Anschluss (20.30 Uhr) auf Rapid. Das Selbstvertrauen ist bei beiden Liga-Topteams enorm. Salzburg stellte mit dem 40. Heimspiel ohne Niederlage in Folge einen neuen Liga-Rekord auf und gewann im 23. Meisterschaftssaisonspiel zum 18. Mal.

"Das Spiel war nicht so einfach, die Austria war in der ersten Halbzeit ein unangenehmer Gegner, hat uns da Schmerzen bereitet. Die zweite Halbzeit war richtig gut von uns, das war eine bärenstarke Leistung", analysierte Salzburg-Trainer Marco Rose. Das schnelle 2:1 von Takumi Minamino (47.) war vorentscheidend, spielte den Hausherren in die Karten. "Es ist ein absoluter Wahnsinn, was wir in der zweiten Hälfte abgeliefert haben. Die war ganz einfach überragend", sagte Tormann Cican Stankovic. Sein unnötiges Elfmeter-Foul in der ersten Hälfte war aufgrund des Kantersieges kein Thema.

Auch deshalb, da es für Dabbur wie am Schnürchen lief. Der 26-jährige Israeli traf vor den Augen seines Teamchefs Andreas Herzog in den Minuten 34, 75 (via Elfmeter-Nachschuss), 86 und 91. 16 seiner 40 Ligatore hat der Torschützenlisten-Führende diese Saison erzielt. Mit seinem Viererpack gelang ihm zuvor Unerreichtes. "Ich bin sehr glücklich. Ich habe schon einmal vier Tore gemacht, aber das ist schon lange her - und zwar gegen die U21 Norwegens mit Gulbrandsen und Valon Berisha", erzählte Dabbur nach der Partie. Tatsächlich hatte Dabbur in besagtem Match beim 4:1 am 15. November 2013 in der EM-Quali in Petah Tikva aber nur dreimal getroffen, da ein Treffer als Eigentor gewertet wurde.

LASK kann "jedem wehtun"

"Der Viererpack ist wichtig für mich, aber nicht das Wichtigste", betonte Salzburgs Topstürmer. Zum achten Mal traf er 2018/19 in Pflichtspielen mehr als einmal. Und das wohl nicht zum letzten Mal. "Ich werde ohne Wenn und Aber mehr als 100 Prozent für Salzburg bis zum Ende der Saison geben", versprach Dabbur. Seine Clubkollegen waren von ihm begeistert. "Munas hat bewiesen, welche Klasse er hat", sagte Rechtsverteidiger Stefan Lainer.

Zeit zum Feiern blieb aufgrund der anstehenden Aufgaben kaum. Nichts wird von den Salzburgern als selbstverständlich gesehen. "Es wird jedes Spiel schwierig, es ist noch nicht so entschieden, wie viele glauben. Der LASK ist gefährlich", warnte Lainer. Stankovic konnte dem nur zustimmen: "Die sind richtig stark, können jedem wehtun." Trotzdem soll bereits am Sonntag eine Vorentscheidung im Titelkampf fallen. "Wir haben alles in unserer Hand und wollen den Vorsprung ausbauen", gab Salzburgs Goalie die Marschroute vor.

Der LASK hat etwas dagegen. Im Lavanttal spielten die Oberösterreicher erneut ihre bekannten Qualitäten aus, auch wenn Trainer Oliver Glasner nicht ganz glücklich wirkte. Vor allem die Passivität nach Seitenwechsel stieß ihm sauer auf - selbst wenn das angesichts des 3:0-Pausenstands nachvollziehbar schien. "Mit dem Auftritt in der zweiten Hälfte war ich nicht zufrieden, da haben wir zu viel auf Verwaltung gespielt. Dadurch hat der WAC die eine oder andere Chance gehabt", erläuterte Glasner auf Sky. "Natürlich ist es Jammern auf hohem Niveau, aber nur das bringt uns weiter."

Anklang fanden bei Glasner die ersten 45 Minuten, in denen er einen "sehr effektiven" LASK sah und auch den ersten Ligatreffer von Neo-Stürmer Joao Klauss bejubeln durfte. Die Brust vor den beiden Schlagerpartien in Pasching wurde nach dem 13. Ligaspiel ohne Niederlage in Folge sicher nicht schmäler. "Wir wollen am Mittwoch ins Cup-Finale einziehen. Das ist ein supergroßes Ziel von uns", bekräftigte Glasner.

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