Ein Genieblitz rettete Salzburg

Ein Genieblitz rettete Salzburg
Der Brasilianer Leonardo entschied mit einem tollen Solo einen Langeweiler gegen eine slowakische Mauer.

Ein Jahr lang war Salzburg in Europacup-Heimspielen ohne Sieg geblieben. Nach fünf erfolglosen Versuchen war es gestern wieder soweit: Die Salzburger gewannen das Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde gegen den FK Senica allerdings nur mit dem knappsten aller mögliche Siege.

Das 1:0 ist keine schlechte Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche in der Slowakei. Allerdings werden die Salzburger wohl ein Auswärtstor brauchen, um aufzusteigen. Aber gerade mit dem Toreschießen tat man sich gestern schwer.

Das Interesse am Duell österreichischer gegen slowakischer Vizemeister hielt sich in Salzburg in Grenzen: Nur 5900 Zuschauer verirrten sich in die Red-Bull-Arena. Auch Niko Kovac fehlte; der Assistent von Salzburg-Trainer Ricardo Moniz weilte in Kroatien bei der Hochzeit seiner Schwester.

Schlampig

Viel versäumt hat Kovac gestern nicht - wohl auch, weil der Salzburger Mannschaft ein Typ wie Niko Kovac fehlt. Einer, der das Spieltempo und damit den Spielfluss bestimmen kann.

Salzburg tat sich gegen den Gegner, der bestenfalls Mattersburg-Niveau hatte, extrem schwer. Die Slowaken hatten in ihrem ersten Europacup-Spiel nur ein Ziel: Kein Tor erhalten. Und sie taten dafür das, was notwendig ist: Sie verteidigten mit elf Mann. Dazu spielten ihnen die Salzburger in die Karten - mit einem langsamen Spielaufbau, ungenauen Flanken und schlampigen Zuspielen.

Verstärkung

Zur Pause brachte Ricardo Moniz mit Roman Wallner einen zweiten Stürmer. Dafür blieb der erneut enttäuschende Schwede Rasmus Lindgren in der Kabine.

Zielführender wäre wohl gewesen, dem lahmen Mittelfeld einen Impuls zu geben. Doch Moniz konnte gar keinen zentralen Spieler einwechseln, weil er keinen zur Verfügung hatte. Dafür saßen mit Ulmer, Hinteregger und Jefferson drei Optionen für die Position des linken Verteidigers auf der Bank.

Gefährlicher wurde Salzburg freilich auch mit der Doppelspitze nicht. Minute um Minute verging, die Zeit schien gegen weiterhin die ideenlosen Salzburger zu spielen.

"Alibi und Leichtsinn"

Doch dann setzte sich die individuelle Qualität der Salzburger Brasilianer durch: Alan hatte zunächst mit einem Schuss an das Lattenkreuz Pech (72.). Drei Minuten später hatte Leonardo mehr Glück. Er dribbelte sich durch die komplette Senica-Abwehr und traf.

Salzburg war plötzlich am Drücker, und Cziommer und zwei Mal Alan scheiterten an Senica-Keeper Bolek. Es blieb damit beim 1:0.

Trotz des Sieges war Ricardo Moniz nicht gut auf seine Mannschaft zu sprechen. "Ich mag Alibi und Leichtsinn nicht. Wir hatten viel Ballbesitz, sind daraus aber viel zu wenig konkret geworden", resümierte der Salzburger Trainer.

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