Liendl mit Doppelpack für Düsseldorf
Noch halten sich die Autogrammwünsche in Grenzen. Noch kann Michael Liendl bequem und entspannt durch die Düsseldorfer Altstadt flanieren. Wenn er jedoch künftig öfter so starke Auftritte hat wie beim 3:0-Sieg der Fortuna gegen Sandhausen, dann wird das Gesicht des Österreichers Bekanntheit erlangen. Die Kölner Zeitung Express titelte gar: "Alpen-Maradona Liendl mit großer Show".
Der 28-Jährige zählt ebenso wie seine Landsleute Christian Gartner und Erwin Hoffer zum Stammpersonal. Liendl blüht unter Interimstrainer Oliver Reck so richtig auf und stand zuletzt zwei Mal in der kicker-Elf des Tages. "Es läuft gut bei uns, wir können nicht klagen", sagt Liendl nach seinen ersten Monaten in Düsseldorf.
"Der Schritt war absolut richtig. Für mich persönlich habe ich es machen müssen", sagt er zu seinem Wechsel vom WAC nach Nordrhein-Westfalen im Winter. Aber er wollte es auch jenen beweisen, die ihm Schnelligkeit und Zweikampfstärke für diese Liga absprachen. Den Sprung ins kalte Wasser hätte er auch dann nicht bereut, wenn es nicht nach Wunsch laufen würde. "So ist es jetzt eben doppelt schön." Liendls Vertrag läuft bis 2016 mit einer Option auf ein weiteres Jahr. Zeit genug, um irgendwann in die oberste Liga aufzusteigen. "Ich denke, dass wir nächste Saison um den Aufstieg mitspielen werden. Der Klub will rauf, die Stadt ist fußballbegeistert, das Stadion immer voll. Das wäre schon eine tolle Sache."
Rivalität
Einen Eindruck von der Liga hat er sich schon machen können. "Sie ist extrem ausgeglichen, da kann alles passieren. Nirgends fährst du hin und holst dir einfach die drei Punkte ab. Nicht umsonst heißt es, dass diese Liga die beste zweite Liga der Welt ist." Liendl hat auch flott gelernt, dass er sich mit Vorsicht über den Erzrivalen aus Köln äußern muss. Dennoch freut er sich für Peter Stöger und Manfred Schmid, den er als Co-Trainer bei der Austria hatte, dass der Aufstieg nur noch Formsache ist. "Leider war ich bei keinem Derby gegen Köln dabei, da geht immer die Post ab."
Aber in der übernächsten Saison könnte es so weit sein – wenn Düsseldorf der Aufstieg gelingt. "Dann treffen wir uns in der obersten Liga."
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