Dragovic: "Rooney war ein Totalschaden"

Dragovic: "Rooney war ein Totalschaden"
Nach dem 2:1-Sieg mit Basel über Manchester United trank der Arsenal-Fan "ein, zwei Bier".

Ganz Europa staunte nicht schlecht, als der FC Basel am Mittwoch Manchester United mit einem 2:1-Sieg aus der Champions League warf. Aleksandar Dragovic hatte als starker Innenverteidiger großen Anteil am Erfolg der Schweizer. Der KURIER erreichte den 20-jährigen Wiener am Tag danach am Telefon.

KURIER: Wie fühlt es sich an, Manchester United zu eliminieren?
Aleksandar Dragovic: Ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Das war der schönste Sieg meiner Karriere. Daher darf ich es auch genießen.

Wie kann man sich so einen Genuss vorstellen?

Ich hab` mit der Mannschaft gefeiert und ein, zwei Bier getrunken. Um fünf Uhr früh bin ich dann nach Hause gekommen.

Können Sie das Spiel schon ganz nüchtern analysieren?
Wir sind defensiv sehr kompakt gestanden, haben nur wenige Chancen zugelassen und teilweise selbst sehr gut gespielt. Unterm Strich waren wir ebenbürtig und hatten auch das nötige Glück, als Steinhöfer an die eigene Latte und Rooney bei seiner großen Chance daneben geschossen hat.

Wie würden Sie Ihre eigene Leistung beurteilen?
Das ist immer schwierig. Ich habe 90 Minuten bis zum Umfallen gekämpft und alles gegeben. Am Ende hatte ich, so wie fast alle, Krämpfe.

Wie war das Duell mit Superstar Wayne Rooney?
Ganz ehrlich? Ich hätte mir mehr erwartet. Diesmal war er ein Totalschaden. Normal braucht er nur eine halbe Chance für ein Tor.

Haben Sie mit ihm Trikot getauscht?

Nein, mich hätte nur das Dress von Nemanja Vidic interessiert. Der hat sich aber verletzt und wurde ausgetauscht. Nach dem Spiel hab` ich ihn nicht mehr gesehen. Schade.

Welchen Gegner wünschen Sie sich für das Achtelfinale?
Real Madrid. Gegen Cristiano Ronaldo im Estadio Bernabeu zu spielen, wäre ein Traum. Ich hoffe, wir bekommen nicht Barcelona.

Sie bringen mit 20 Jahren schon solide Leistungen auf höchstem Niveau. Wie sieht Ihr Karriereplan aus?

Ich habe immer gesagt, dass ich Basel als Sprungbrett sehe. Ich kann mir sehr gut vorstellen, noch zwei Jahre hier zu bleiben. Mein Traum ist aber England, ich war schon immer Arsenal-Fan. Daran arbeite ich.

Wie fällt Ihr Resümee nach einem Jahr in Basel aus?
Zu Beginn hab` ich nicht immer so gut gespielt. Aber ich habe mich gesteigert, bin Meister geworden und stehe jetzt im Achtelfinale der Champions League. Mehr kann man nicht gewinnen.

Warum ist der Schweizer Meister international so konkurrenzfähig, die Topklubs in Österreich aber nicht?
Der Unterschied ist nicht riesig. Entscheidend sind immer Details und diese machen Topspieler wie Frei oder Streller aus. Solche Spieler fehlen in Österreich.

Nach der Kür wartet am Sonntag in der Liga die Pflicht in Neuchâtel.
Sich darauf einzustellen wird schwer nach diesem großen Spiel. Ich werde aber noch einmal Gas geben, dann fliege ich nach Wien. Im Urlaub geht es mit meinen Großeltern nach Dubai.

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