Dragovic erteilt Dynamo Kiew Absage

Dragovic erteilt Dynamo Kiew Absage
Kiew bot 2,2 Millionen Euro Jahresgehalt. Dragovic: "Geld spielt nicht die Hauptrolle."

13 Meistertitel in der Ukraine, weitere 13 in der Sowjetunion, insgesamt 18 Pokal- und zwei EuropacupsiegeDynamo Kiew ist der erfolgreichste Verein der ehemaligen Sowjetunion. Jetzt wollen die Blau-Weißen an ihre großen Zeiten anschließen. Rund 38 Millionen Euro hat der Klub in dieser Transferperiode bereits für neue Spieler ausgegeben, um Schachtjor Donezk nach vier Titeln in Serie wieder den Rang abzulaufen in der Ukraine.

Weitere neun Millionen Euro sollten nun in die Schweiz überwiesen werden, um Aleksandar Dragovic vom FC Basel loszueisen. „Dynamo Kiew hat sich von allen Interessenten bisher am meisten um mich bemüht“, bestätigte der Wiener gegenüber dem KURIER. Eine Delegation der Ukrainer war am Freitag nach Basel geflogen. Am Samstag mussten die Herren unverrichteter Dinge wieder die Heimreise antreten – Dragovic sagte Kiew ab.

Große Ziele

Einen Fünfjahresvertrag hätte der 22-Jährige bei Dynamo unterschreiben und damit ein reicher Mann werden sollen. Der Wiener entschied sich jedoch gegen das Offert mit kolportierten 2,2 Millionen Euro Gehalt pro Jahr. Die Summe will Dragovic nicht bestätigen. „Das Angebot war aber wirklich sehr attraktiv. Ich fühle mich geehrt. Geld spielt aber derzeit keine Hauptrolle in meinem Karriereplan.“ Damit bleibt die Zukunft des 21-fachen Teamspielers weiter offen.

Dragovic stand in der vergangenen Saison im Fokus vieler großer Klubs. Mit Inter Mailand gab es vor kurzem auch eine grundsätzliche Einigung. Der Transfer kam jedoch aufgrund von Inters Kadersituation bislang nicht zustande. Inter hat sechs Innenverteidiger, die teilweise für potenzielle Abnehmer nicht erschwinglich sind.

Dragovic wäre nach drei Meistertiteln, Erfolgen in der Champions League (Achtelfinale), Europa League (Halbfinale) und der persönlichen Auszeichnung zum besten Verteidiger in der Schweiz (2011/’12) trotz des Vertrages bis 2015 reif für eine neue Herausforderung. „Ich habe aber immer betont, dass ich mich in Basel sehr wohl fühle. Wir wollen wieder in die Champions League. Das ist ein großer Anreiz.“

Der Weg dorthin ist aber schwer: In der bevorstehenden Quali-Runde wartet Maccabi Tel Aviv. Dragovic bezweifelt, dass Basels ägyptische Leistungsträger Salah und Elneny aufgrund des Nahostkonflikts nach Israel fliegen wollen, geschweige denn ein Visum erhalten.

Sollte es mit dem nächsten Karriereschritt bis Transferschluss am 31. August nicht klappen, so bleibt Dragovic immerhin die Gewissheit, dass er im nächsten Jahr für viele Interessenten noch attraktiver wird. Die geforderte Ablöse von acht oder neun Millionen Euro würde aufgrund des nahen Ende des Vertrages wohl rund nur noch die Hälfte betragen.

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