Dortmund hadert vor dem Duell mit Real

epa03611316 Dortmund's Mario Goetze in action during the UEFA Champions League round of 16 second leg soccer match between Borussia Dortmund and Shakhtar Donetsk in Dortmund, Germany, 05 March 2013. Dortmund won 5-2 on aggregate. EPA/BERND THISSEN
Der Abgang von Jungstar Götze nach Bayern lässt vor dem Duell gegen Real nicht nur die Stimmung den Keller sinken.

Lionel Messi? Zur Randfigur degradiert. Cristiano Ronaldo? Nicht mehr als ein Nebendarsteller. Bayern vs. Barca und Borussia vs.Real? Die unwichtigsten Nebensachen der Welt. Stell dir vor, es ist Semifinale in der Champions League und kaum jemand in Deutschland spricht darüber.

In München ist seit Tagen die ganze Aufmerksamkeit auf Steuer-Mann Uli Hoeneß gelenkt , und in Dortmund wird seit Dienstag von vielen nur mehr das Götz-Zitat strapaziert, nachdem bekannt wurde, dass Jungstar und Publikumsliebling Mario Götze nächste Saison für den FC Bayern stürmt.

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PR-Glück

Ein Transfer-Coup – und das gleich im doppelten Sinne. Einerseits weil die Bayern damit den größten Ligakonkurrenten schwächen, andererseits weil die offizielle Bekanntgabe von Götzes Verpflichtung zumindest kurzfristig von der Steuer-Affäre Hoeneß abzulenken vermag. Ein Schelm, wer da an böse Zufälle denkt. Deutsche Medien schreiben jedenfalls bereits vielsagend vom „PR-Glück des FC Bayern“.

Der einen Glück ist der anderen Leid. Auf solche Nebengeräusche hätten sie in Dortmund liebend gerne verzichtet, 24 Stunden vor dem „spektakulärsten Heimspiel in der Geschichte von Borussia Dortmund“, wie der Klub das Semifinale gegen den spanischen Rekordmeister Real Madrid offiziell bewarb.

Nicht nur bei den Fans der Borussia ist die Stimmung nach dem angekündigten Abschied von Götze im Keller, auch auf den Aktienkurs wirkte sich der Transfer negativ aus. Die Borussia-Akte rutschte gleich einmal um 3,66 Prozentpunkte ins Minus.

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Rekordgeschäft

Dabei macht Borussia Dortmund mit dem Verkauf von Jungstar Götze das beste Geschäft der 50-jährigen Bundesliga-Historie überhaupt. „Der FC Bayern ist bereit, die zwischen Borussia Dortmund und Mario Götze vereinbarte Ausstiegsklausel zu erfüllen“, hieß es lapidar in der Presseerklärung des Rekordmeisters aus München. Übersetzt: Die Bayern sind bereit, für den 20-jährigen deutschen Teamspieler die festgesetzte Ablösesumme von 37 Millionen Euro zu bezahlen.

Dass sich über kurz oder lang ein Verein findet, dem Jungstar Götze 37 Millionen Euro wert ist, darüber waren sie sich in Dortmund alle bewusst. Dass der Rivale aus München nun ausgerechnet einen Tag vor dem Dortmunder Match gegen Real den Transfer bekannt gibt, dafür haben sie bei der Borussia wenig Verständnis. „Jeder kann sich vorstellen, warum das zu diesem Zeitpunkt geschehen ist“, meinte Trainer Jürgen Klopp vielsagend.

Es wäre ja nicht das erste Mal, dass sich die Bayern dieser Strategie bedienen. Der Ex-Bayern-Star Lothar Matthäus sieht im Vorgehen des Rekordmeisters sogar ein grobes Foul. „Ich weiß nicht, ob das Fair Play ist. Das schadet der Glaubwürdigkeit des Fußballs.“

Störgeräusche hin, Götze-Abschied her – Jürgen Klopp will sich mit den immer noch ungeschlagenen Dortmundern nicht vom Weg ins Finale abbringen lassen. „Wer auch immer wollte, dass wir gestört werden, der soll wissen: Er wird damit keinen Erfolg haben.“

Jose Mourinho schert sich um nichts und niemanden. Was die anderen hinter seinem Rücken reden? Nicht der Rede wert. Wenn die Spieler über seinen Stil schimpfen? Deren Problem, nicht seines. Als ob der Portugiese seinem Kosenamen partout alle Ehre erweisen möchte. "The Special One" wird Mourinho gerne genannt, er selbst spricht über sich sogar als "The Only One".

Angesichts solcher Attitüden sind Konflikte geradezu programmiert. Hatte Jose Mourinho bei seinen letzten Stationen in London (Chelsea) und Mailand (Inter) noch das uneingeschränkte und blinde Vertrauen seiner Spieler genossen, so sieht er sich neuerdings bei Real Madrid mit harscher Kritik konfrontiert. Die Kluft zwischen dem Star-Trainer und dem Star-Ensemble scheint jedenfalls immer größer zu werden.

Laut einem Bericht der Tageszeitung El Pais sollen vor dem Champions-League-Semifinale gleich 15 Spieler des spanischen Rekordmeisters bei Präsident Florentino Perez Mourinhos Abgang gefordert haben. Ansonsten, so die Drohung, würden sie im Sommer Real freiwillig verlassen, um Mourinho aus dem Weg zu gehen. Rädelsführer der Rebellen sind die Welt- und Europameister Iker Casillas und Sergio Ramos, die zuletzt vom Trainer links liegen gelassen wurden.

Wahrscheinlich kommt Jose Mourinho den Gegnern aber sowieso zuvor. In vertrautem Kreis hat er angeblich bereits seinen Abschied aus Madrid angekündigt.

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