Die vielen Wechselgerüchte um die ÖFB-Teamspieler
Nach außen hin geben sich Österreichs Teamspieler wie das Betreuerteam bei schönstem Sommerwetter in Klagenfurt ruhig und gelassen. Doch allen ist sehr wohl bewusst, was am Freitag gegen Slowenien und am Montag in Skopje gegen Nordmazedonien in der EM-Qualifikation auf dem Spiel steht. Der Druck, der allgemein verspürt wird, ist nicht nur ein kollektiver, sondern reicht hinein in den persönlichen Bereich jedes einzelnen Kickers. Neben den sechs zu vergebenden Punkten geht es so knapp vor der Sommerpause auch um die Chance, die Bühne Nationalteam noch für mögliche individuelle Transfers zu nützen. Jeder Spieler möchte bei diesem willkommenen Schaulaufen seine Aktie nach oben korrigieren.
Offiziell will sich freilich niemand im Teamquartier Hotel Werzers in Pörtschach von Gerüchten oder Spekulationen ablenken lassen, alle versichern mit treuherzigem Blick, dass all ihr Fokus lediglich auf das Nationalteam und die zwei anstehenden Matches gerichtet ist. Doch ist das wirklich so einfach, wenn es doch um die eigene unmittelbare Zukunft geht? Die meisten haben mit ihren Managern vereinbart, während dieser Zeit nicht über diverse Interessenten an den eigenen Künsten zu sprechen.
Nix ist fix
Marko Arnautovic kennt diese Situation schon aus der Vergangenheit. Der Spieler von West Ham United wird in englischen Medien als möglicher Transfer zu Inter Mailand gehandelt. Neo-Trainer Conte möchte neben den Stürmern Lukaku und Dzeko auch Arnautovic in seinem Kader sehen. „Bei mir hat niemand angerufen, bei meinem Bruder auch niemand, das hätte er mir schon gesagt. Das heißt, es gibt zu 100 Prozent nichts Konkretes.“
In der Saison 2009/’10 hatte der Wiener schon bei Inter gespielt, nur drei Partien absolviert, aber als Kaderspieler immerhin die Champions League gewonnen. Vielleicht auch deshalb dürfte Arnautovic beim Namen Inter ein Kribbeln verspüren: „Natürlich lockt die Champions League. Jeder Fußballer will dort mitspielen. Sag’ mir einen, der das nicht will.“ Und Inter ist für diesen Bewerb in der kommenden Saison qualifiziert – im Gegensatz zu West Ham. Und um die Italienischkenntnisse des Signor Arnautovic muss man sich ohnehin keine Sorgen machen. „Mein Italienisch ist nach wie vor perfekt.“
Alles ist möglich
Dem Lächeln und Augenzwinkern folgt sogleich der professionell-ernste Nachsatz: „Ich bin Spieler von West Ham und besitze einen laufenden Vertrag. Und ich fühle mich in der englischen Premier League wohl.“ Arnautovic hat gelernt aus dem Jänner-Theater, als wochenlang ein Transfer nach China im Raum stand, was viele West-Ham-Fans erzürnte. „Für mich war das nicht mühsam, auch wenn im Hintergrund einige Dinge passiert sind“, sagte Arnautovic kryptisch.
Vor einer Luftveränderung könnte auch Valentino Lazaro stehen. Bei ihm wird über einen Wechsel von Hertha BSC zu Gladbach spekuliert. „Ehrlich gesagt ist alles offen“, gibt Lazaro immerhin zu. Berlin taugt mir als Stadt, ich fühle mich bei der Hertha wohl. An den Gerüchten will ich nicht teilnehmen.“ Dafür umso mehr sein Manager Max Hagmayr. „Mit ihm werde ich nach den Länderspielen reden, wenn ich mehr Ruhe habe.“ Tormann Heinz Lindner sucht sich nach dem Abstieg mit Grasshopper Zürich einen neuen Arbeitgeber. Stefan Ilsankers Vertrag in Leipzig läuft zwar noch bis 2020, doch spielt er bei Neo-Trainer Julian Nagelsmann sportlich keine Rolle mehr. Deshalb kann er sich um einen neuen Klub umsehen.
Wechselpass
Salzburgs Xaver Schlager würde gerne im Sommer den nächsten Karriere-Schritt wagen, Leipzig, Gladbach und Wolfsburg haben Interesse. Sein Klubkollege Stefan Lainer ist ein Kandidat für einen Tapetenwechsel.
Die zwei Augsburg-Legionäre Martin Hinteregger und Michael Gregoritsch werden wohl nicht bei ihrem Verein bleiben. Gregoritsch ist bei Werder Bremen ein Thema, Hinteregger musste nach seinem erfolgreichen Halbjahr bei Frankfurt zwar zurück zu Augsburg, würde aber gerne dauerhaft unter Adi Hütter bei der Eintracht spielen.
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