Die Reform lässt weiterhin auf sich warten

Die Liga und der ÖFB diskutieren seit einiger Zeit die beste Lösung.

Liga und Reform. Zwei Begriffe, die einander ausschließen? Tatsache ist, dass die Bundesliga und der ÖFB das Liga-Format einer möglichen Veränderung unterziehen und bis März zu einer Entscheidung gelangen wollen. Mitte Dezember blieb in den Sitzungen wegen des TV-Vertrages kaum Zeit für das heikle Thema. Letzte Woche wurde vorgefühlt, welche Parteien welche Positionen einnehmen. Am 18. Jänner entschied der ÖFB in einer Präsidiumssitzung, eine Arbeitsgruppe einzusetzen.

Diskutiert wurde schon im letzten Jahr die Beibehaltung einer Zehnerliga und die Aufstockung der Erste Liga auf 16 Vereine. Da Österreich ein Land der Kompromisse ist, könnte man sich auf einen gemeinsamen Nenner einigen, der zwei Zehnerligen und darunter zwei Regionalligen vorsieht.

Ein interessantes Ergebnis ergab eine Umfrage von www.ostliga.at unter Vertretern der Erste Liga, von denen einige eine Auflösung ihrer eigenen Liga nicht für unsinnig halten und das Rechenmodell 1-3-9 schätzen: Eine Bundesliga mit 16 Klubs, drei Regionalligen und darunter neun Landesligen. Das wäre eine echte Reform und Revolution zugleich und würde Profi- und Amateurfußball klarer voneinander trennen.

Einen ganz anderen Zugang zu dem Thema hat Gernot Zirngast, Vorsitzender der Gewerkschaft VdF. „Man müsste doch fragen: Wer will, wer kann, wer darf. Wollen wir überhaupt Profifußball betreiben?“ Seine erschreckende Bilanz: „Derzeit haben wir keine zehn Profiklubs, die diesem Anspruch auch gerecht werden.“ Eine Aufstockung der Erste Liga macht für ihn nur dann Sinn, „wenn auch die Amateur-Teams der Profiklubs daran teilnehmen.“ Darunter sollen die drei Regionalligen bestehen bleiben.

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