Die Bundesliga steht Kopf
Aus einem Kandidaten sind tatsächlich zwei geworden. Die morgige Wahl des ehrenamtlichen Präsidenten der Bundesliga verspricht ungewohnte Spannung.
Karlheinz Kopf stellt im KURIER-Gespräch erstmals offiziell klar, dass er zur Verfügung stehen würde: „Ich wurde in den letzten Wochen von Bundesligavereinen direkt oder indirekt ersucht, für die nächste Funktionsperiode als Präsident der Bundesliga zur Verfügung zu stehen. Für mich käme das nur dann infrage, wenn es im Einvernehmen mit dem amtierenden Präsidenten zu einer Änderung des Wahlvorschlages kommen sollte.“
Dem Vernehmen nach wollen rund zwei Drittel der Klubvertreter Kopf, den zweiten Nationalratspräsidenten der ÖVP, zum ersten Mann in der Bundesliga machen.
Kritik an Rinner
Die Kritikpunkte: Rinner habe mit den verharmlosenden Äußerungen im Wettskandal der Liga zusätzlich Schaden zugefügt. Außerdem sorgte die „Idee“ des Ex-Sturm-Präsidenten, die endgültige Entscheidung über den Punkteabzug für die Admira bis Saisonende geheim zu halten, für Fassungslosigkeit.
Zum Prozedere: 19 Vereine sind stimmberechtigt, Liefering ist dies als zweiter Red-Bull-Klub nicht. Die Stimmen der Klubs aus der obersten Liga sind mehr „wert“ als jene der zweiten Spielklasse, die als besonders Rinner-kritisch gilt. Kopfs Klub Altach kann (wie alle Zweitligisten) keinen Präsidentschaftskandidaten nominieren.
Aus dem ÖFB sind noch vereinzelte Unterstützungserklärungen für Rinner zu hören. „Rinner hat sich vom ÖFB über den Tisch ziehen lassen. Deswegen wurde aus der Liga-Reform nichts“, hält ein Klub-Vertreter entgegen.
Offiziell Stellung beziehen will keiner. Werden die vielen Rinner-Kritiker den Präsidenten noch kontaktieren, um ihn zum Verzicht zu bewegen? Morgen, bei der vor Beginn der Hauptversammlung angesetzten Klubkonferenz, müssen die Karten auf den Tisch.
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