Die Bundesliga im TV: Sky legt Zahlen vor

Die Bundesliga im TV: Sky legt Zahlen vor
Hat die Liga durch den ORF-Wegfall viele Seher verloren? Der Bezahlsender meldet jedenfalls 1,18 Mio. Kontakte pro Runde.

Es war eine Meldung, die für Aufregung und Unruhe in Fußballkreisen gesorgt hat im September dieses Jahres. Kurz nach dem ersten Wiener Derby dieser Saison zwischen Rapid und der Austria (0:1) veröffentlichte die Arbeitsgemeinschaft Teletest („AGTT“) die TV-Quoten der Partie.

Demnach sollen nur 40.000 Seher das Spiel auf dem Bezahlsender Sky und 3000 weitere im frei empfangbaren Partner-Kanal A1 Now verfolgt haben. Die Highlight-Show des ORF erreichte demnach aber immerhin 253.000 Zuseher.

Hat der österreichische Profifußball durch den Wegfall des Free-TV’s tatsächlich so viele Seher verloren? Sowohl die Bundesliga, als auch der exklusive TV-Partner Sky, der seit dieser Saison für die Rechte bis 2022 nicht weniger als 34 Millionen Euro pro Jahr zahlt, nahmen zu den genannten Zahlen nicht Stellung.

Am Donnerstag präsentierte man allerdings Zahlen, die die besagte September-Meldung nicht widerlegen, aber zumindest in einem anderen Licht erscheinen lassen. Sky-Österreich-Geschäftsführerin Christine Scheil nennt die Zahlen des Teletest „konservative Zahlen“, die dem modernen Zuseherverhalten nicht gerecht werden.

Digitale User

In der Tat misst der AGTT nur lineares Fernsehen in den österreichischen Haushalten, nicht aber was die (oft jüngeren) Kunden über digitale Verbreitungswege auf Tablets oder Smartphones via Sky Go oder in den Bars konsumieren. Quoten zu einzelnen Spielen der Tipico Bundesliga veröffentlichte Sky nicht. KURIER-Informationen zufolge war das bestgesehene Spiel jedoch – wie erwartet – besagtes Derby am 16. September mit knapp 300.000 Zusehern.

Stolz präsentiert wurde indes eine andere Zahl. Dabei handelt es sich um 1,18 Millionen Kontakte, die der Sender in den ersten 14 Bundesliga-Runden im Schnitt erreichte. Davon werden  nur 55 Prozent im Teletest abgebildet. 38 Prozent fallen auf digitale Nutzung und die restlichen sieben Prozent auf die Sky-Bars zurück.

Dass diese Zahl möglich wurde, ist ganz offenbar auch auf die neuen Formate der bewährten Redaktion in dieser Saison zurückzuführen. Sky sendet mittlerweile mit seinen Partnern 1213 Stunden österreichischen Fußball pro Jahr.

Im vergangenen Sommer hat man das Programm deutlich ausgeweitet und Formate wie „Dein Verein“ oder „Die Abstauber“ eingeführt, die am Montag – ebenso wie die schon traditionelle Diskussionssendung „Talk und Tore“ –  frei empfangbar sind. Wie das geht, wissen viele Fußball-Konsumenten noch nicht. Wer im Senderdurchlauf nach Sky Sport Austria sucht, wird feststellen, dass dieser am Montag nicht wie an den übrigen sechs Tagen verschlüsselt ist.

Sky will künftig enger mit der AGTT zusammenarbeiten, damit die digitale Nutzung einbezogen und, wie es Christine Scheil  formuliert, „Sky richtig abgebildet ist“. Warum man so lange damit gewartet hat, die für den Sender und die Liga negativ wirkende September-Meldung zu widerlegen? „Wir wissen, wie viele Kunden wir haben und wollten diesbezüglich keinen Schnellschuss machen“, sagt Kommunikationsleiter Michael Huebner.

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