Die Austria steht in Salzburg unter Druck

Kann die Austria die Hürde Salzburg nehmen? Die Wiener könnten sich über den Cup für den Europacup qualifizieren.
Salzburg hat das Double vor Augen, die Austria den Europacup – für beide steht viel auf dem Spiel.

Natürlich kommt er wieder, dieser unvermeidliche Satz: „Der Cup hat eigene Gesetze.“ Diese ganz eigenen Gesetze würden bei der aktuellen Paarung vor allem der Austria zum Vorteil gereichen. Weil die Wiener beim Cup-Schlager in Salzburg (20.30 Uhr/ live in ORFeins) die Außenseiterrolle einnehmen. Kein Wunder daher, dass ausgerechnet Austria-Trainer Thorsten Fink diesen Satz ausgesprochen hat.

Weil ein Finaleinzug für die Austria noch um eine Spur wichtiger wäre als für Salzburg, das dem Meistertitel ohnehin entgegendribbelt. Die Austria, derzeit auf einem noch nicht abgesicherten dritten Platz, könnte jedoch mit dem Cupsieg das Europacup-Ticket lösen. „Ich sehe keine bessere Mannschaft für den dritten Platz als uns. Aber wir fahren nach Salzburg in der Überzeugung, sie in einem Spiel schlagen zu können“, gibt sich Trainer Thorsten Fink nach der Derby-Pleite gegen Rapid für den Cup wieder kampfeslustig. „Wir haben Spieler, die sich nicht so schnell beirren lassen.“

Den Beweis müssen sie nach fünf Spielen ohne Sieg heute in Salzburg antreten.

Frische Kräfte

Fink bringt neue Kräfte, Kayode wird statt Friesenbichler stürmen. De Paula, in den Überlegungen des Trainers ein fixer Bestandteil der Startelf, muss passen, weil er krank ist. „Wir brauchen Frische im Team. Wir sind in einer schlechten Phase und müssen fighten.“ Die Austria und fighten? „Wir sind keine Mannschaft, die nur fightet, wir wollen auch spielen. Und in dieser Saison haben wir schon Leidenschaft gezeigt. Diese benötigen wir auch diesmal wieder.“

Die Wiener reisten für eine optimale Vorbereitung schon gestern nach dem Nachmittagstraining nach Salzburg.

Gute Statistik

Zum sechsten Mal steht Salzburg heute gegen Austria seit der Übernahme durch Red Bull 2005 in einem Cup-Semifinale. Das ist weniger überraschend als die Bilanz in den fünf bisherigen Partien: Alle drei Auswärtsspiele hat Salzburg gewonnen – 1:0 in Hartberg (2012), 7:0 in Horn (2014) und 2:0 in Grödig (2015). Die beiden Semifinal-Heimspiele gingen hingegen verloren.

2007 wurde gegen Mattersburg eine 2:0-Pausenführung verspielt, Ilco Naumoski fixierte in der 110. Minute einen 3:2-Erfolg der Burgenländer nach Verlängerung. Danach gab es erstmals Kritik an der Arbeit von Trainer Giovanni Trapattoni, worauf eine Wutrede des Italieners bei einer Pressekonferenz folgte.

2013 schonte Trainer Roger Schmidt gegen den damaligen Red-Bull-Partnerklub Pasching einige Leistungsträger. Trotz einer 1:0-Führung setzte es gegen den Drittligisten eine blamable 1:2-Niederlage. Dazu riss sich Verteidiger Isaac Vorsah das Kreuzband. Es war sein letztes Spiel für Salzburg.

Die beiden Heimniederlagen sind allerdings vor der heutigen Partie das Einzige, das gegen den dritten Finaleinzug der Salzburger in Folge spricht. Seit 16 Cupspielen ist man ungeschlagen. Trainer Óscar Garcia gibt freilich nichts auf Statistiken: „In einem Spiel geht es um alles oder nichts. Eine Aktion kann alles geben und nehmen.“

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