Neue Zeitrechnung bei Rapid, Austria unter Druck

Ein Busserl in Ehren: Rogulj und Sonnleitner tauschten beim 308. Wiener Derby keine Zärtlichkeiten aus.
Bei Rapid ändert sich mit dem Sieg vieles, die Austria steht ab sofort wieder unter Zugzwang.

Das 3:1 im Derby brachte eine Zeitenwende bei Rapid.

Erstmals seit ...

... 2008 startete Rapid mit einem Sieg aus der Pause. Damals folgte auf das 2:0 in Klagenfurt der Meistertitel, diesmal soll es den Vizemeistertitel hinter den Salzburgern geben.

... März 2010 (2:0) wurde im Hanappi-Stadion ein Derby gewonnen.

... dem Platzsturm 2011 trug Steffen Hofmann wieder die „Block-West“-Kapitänsschleife. Das Image des Vereins ist zwar durch frühere Verfehlungen des Fanblocks noch beschädigt, aber zumindest das Verhältnis zwischen Fans und der Mannschaft passt wieder. Mit der alten Schleife zeigte Hofmann auch wieder die frühere Stärke bei Standards mit drei Assists aus ruhenden Bällen.

... seinem Amtsantritt hat Zoran Barisic die Qual der Wahl. Während der Rapid-Trainer im Herbst wegen der Doppelbelastung laufend rotierte, müssen sich die Spieler jetzt auf längere Aufenthalte auf der Bank gefasst machen. „Wer im Training nicht 100 Prozent gibt, hat gar keine Chance mehr“, sagt Barisic, der den Teamgeist in den Vordergrund stellt: „Egal, wer spielt – alle müssen der Mannschaft dienen.“

Vielleicht nicht ganz dienlich war der Austria-Mannschaft eine taktische Umstellung, die Trainer Nenad Bjelica im Winter vorgenommen hat. In der Defensive agiert man bei Standards nicht mehr mit Raum-, sondern mit Manndeckung. „Das hat nicht so funktioniert, wie man gesehen hat bei den Gegentoren“, meinte Markus Suttner am Tag nach der Derby-Niederlage. „Wir werden das in den nächsten Wochen weiter vermehrt trainieren müssen. Im Derby war das Defensiv-Verhalten sicherlich ausbaufähig.“

Die Austria steht als Fünfter schon gehörig unter Druck, will man das ausgegebene Ziel (Platz zwei oder drei) erreichen. „Uns war klar, dass der Druck steigt, wenn wir bei Rapid nicht gewinnen“, ist Suttner realistisch. „Nach Niederlagen kommt bei uns schnell ein Gerede auf, das ist nichts Neues.“ Das Verhältnis der Mannschaft zum Trainer sei jedenfalls offener als im Herbst. „Wir sind nicht schlecht drauf, müssen aber punkten.“

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