Derby-Analyse: Favoritner Höhenflug

Der KURIER nennt fünf Gründe für das momentane Hoch der Austria.

Schwerelos. So fühlten sich die Austrianer selbst bei 32 Grad im Schatten nach dem 3:0-Derbysieg gegen Rapid. Nicht nur, weil sie am Tag nach dem Triumph zu Zwecken der Regeneration auf dem neuen Alter-G-Laufband trainierten, das einen schwerelosen Lauf simuliert. Sondern, weil Kombinationen und Tore seit Wochen beinahe mühelos gelingen.

Der KURIER nennt fünf gute Gründe für die violette Hochform im Hochsommer.

Das System


Trainer Karl Daxbacher bewies Flexibilität und wich gleich zu Saisonbeginn vom bisher praktizierten 4-4-2 ab. Das neue 4-2-3-1 ist besser auf die offensiven Spielertypen zugeschnitten, wodurch jeder Einzelne besser zur Geltung kommt. "Am Besten passt es aber zu Tomas Jun, der im Zentrum gut aufgehoben ist", so Daxbacher.

Nacer Barazite: "Auch ich fühle mich auf der rechten Flanke wohler." Das war in den Niederlanden und bei Arsenal sein angestammter Platz. "Bei der Austria muss ich nicht stur auf der Linie kleben, sondern kann auch mehr in die Mitte ziehen." Was ihn noch gefährlicher macht, wie acht Tore im Europacup und ein Treffer im Derby beweisen.

Der Offensivdrang

Schau' genau, wenn Barcelona spielt und nimm' dir eine Anleihe. Die Austria setzt jeden Gegner schon in dessen Defensive unter Druck und provoziert damit frühe Ballgewinne. "Und im Ballbesitz haben wir es dann nicht mehr weit zum gegnerischen Tor", meint Zlatko Junuzovic. Dieses System verfolgte auch Teamchef Josef Hickersberger bei der EURO 2008, auch wenn es nicht für das Viertelfinale reichte.

Die Hochform

Vor allem die Offensiv-Abteilung der Austria spielt phasenweise wie in Trance. Solospitze Roland Linz, der von einem Interesse des 1. FC Köln gestern nichts wusste, profitiert von den Auflagen seiner technisch starken Hintermänner; Jun stellt sich mit Laufstärke und Kampfgeist in den Dienst des Teams; Barazite sorgt dank seiner technischen Fähigkeiten im direkten Duell mit seinem Gegenspieler oft für Überzahl-Situationen; und Junuzovic hat nach den vielen Gerüchten um einen möglichen Transfer - bis 31. August ist bei zwei Interessenten noch etwas möglich - endlich wieder den Kopf frei.

Die Sicherheit

In der Defensive strahlt sie Schlussmann Pascal Grünwald aus. "Derzeit wissen wir, dass wir mit Aktionen jederzeit etwas bewirken können", drückt Junuzovic das Selbstvertrauen der Austria aus. Im Derby ließ man im Bewusstsein der eigenen Konterstärke bei 1:0 den Gegner kommen.

Die Konstanz

Auch wenn der Kader derzeit so groß ist wie nie: Trainer Daxbacher hält nicht viel von einer permanenten Rotation, er verändert die Startelf stets nur an ein bis zwei Positionen. Die Folge war im 298. Derby deutlich ersichtlich: Die Austria war die besser eingespielte Mannschaft.

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