Der WM-Traum platzt im Prater endgültig

Der Traum ist geplatzt: Österreich wird die WM verpassen.
Mit einem enttäuschenden 1:1 gegen den Underdog Georgien ist der WM-Zug für die Koller-Elf ein für alle Mal abgefahren.

Der WM-Traum ist vorbei - so muss das Fazit nach dem Qualifikationsspiel gegen Georgien lauten. Ein ernüchterndes 1:1 gegen die Osteuropäer ist schlicht zu wenig, um sich noch realistische Hoffnungen auf den Play-Off-Platz für die Weltmeisterschaft in Russland zu machen.

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13.400 Zuschauer - mehr verirrten sich am Dienstagabend nicht in den Prater. Viel mehr durften auch nicht erwartet werden. Nur theoretisch war die Chance, doch noch auf den Zug nach Russland aufzuspringen, wo im nächsten Sommer eine WM gespielt wird. Nach dem 1:1 gegen Georgien müssen auch die letzten Optimisten einsehen: Der Zug ist abgefahren.

Kalt wie die Stimmung war auch der Start in die Partie im Happel-Oval. Keine acht Minuten waren gespielt, da musste Heinz Lindner schon den Ball aus dem Netz holen. Danso hatte Baumgartlinger an der Mittellinie unnötig unter Druck gesetzt, der Kapitän verlor den Ball, die Georgier konterten erfolgreich über Gvilia, der Danso ins Leere rutschen ließ – 0:1. Ein Albtraum.

Enges Korsett

Doch zumindest der Wille, ein Debakel abzuwenden, war den Österreichern nicht abzusprechen. Doch die Herren von Marcel Koller, der mit Moritz Bauer, Florian Grillitsch und Florian Kainz drei neue Gesichter gebracht hatte im Vergleich zum Wales-Spiel, taten sich schwer. Kaum wurden Lücken gefunden im 4-5-1-System des Gegners, der diszipliniert verteidigte. Der frühe Gegentreffer sollte die Räume noch enger machen vor dem Strafraum der Gäste.

Ein Kopfball von Martin Harnik an die Latte, ein Verlegenheitsschuss von Grillitsch, der übers Tor ging, sowie ein glückloses Solo von Arnautovic – mehr hatten die Österreicher längere Zeit nicht anzubieten. Bis ausgerechnet ein kleines Unglück zum Glücksfall wurde: David Alaba, erneut auf der Zehnerposition aufgeboten, verletzte sich bei einem Zweikampf am Knöchel.

Für ihn kam Louis Schaub und mit dem Rapid-Flügel für kurze Zeit mehr Schwung (38.). Kainz rückte in die Mitte und vermochte zwischen Abwehr und Mittelfeld mehr anzurichten als der Bayern-Star.

Der Joker war es dann auch, der kurz vor der Pause für gute Laune sorgte. Debütant Bauer hatte nach einem Wechselpass geschickt per Kopf abgelegt, Harnik schoss noch den Torhüter an, doch Schaub drückte den Ball über die Linie – 1:1 (43.).

Ein Mutmacher für den zweiten Durchgang, der so schwungvoll begann, wie der erste geendet hatte. Weil vor allem Marko Arnautovic viel Dampf machte über seine linke Seite. Der Lohn waren Sprechchöre von den Rängen für Österreichs Edelzangler, aber kein Tor.

Der Elan verpuffte, Koller reagierte. Janko kam für den farblosen Harnik (69.). Vielleicht konnte man mit dem Langen im Sturm zur Not auch den einen oder anderen hohen Ball zur Waffe machen? Die Hoffnung währte nur kurz. Die Abstände, in denen die Österreicher in den Strafraum der Gäste eindringen konnten, wurden mit Fortdauer der Partie größer.

Keine Schlussoffensive

Ein Kopfball von Danso, ein weiterer von Janko, der dem besser postierten Schaub den Ball wegschnappte – das waren die letzten Versuche, die theoretische Chance auf die WM-Teilnahme aufrecht zu erhalten. Doch auch damit wurde es nichts.

Was bleibt sind viele offene Fragen, viel Stoff zu analysieren und wenig Zeit, um bis zum nächsten Länderspieltermin im Oktober die (personellen) Weichen für die Zukunft zu stellen.

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