Der Salzburger Fahrplan für die Aufholjagd gegen Marseille

FBL-EUR-C3-SALZBURG-MARSEILLE
Österreichs Meister muss im Europa-League-Semifinale einen 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen.

Der Einzug ins Europa-League-Semifinale ist zweifelsfrei der größte europäische Erfolg von Salzburg seit dem Einstieg von Red Bull 2005. Aber Trainer Marco Rose und die Mannschaft wollen natürlich noch mehr.

Trotz des 0:2 im Semifinal-Hinspiel in Marseille haben die Salzburger die Hoffnung auf den Finaleinzug noch lange nicht aufgegeben. „Es wird sehr schwierig, aber es ist machbar“, meint Amadou Haidara. Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen vor dem heutigen Rückspiel (21.05 Uhr, live Puls4, Sky) in der Red-Bull-Arena:

Wie kommt Salzburg in das Finale der Europa League?

Die Aufstiegsformel ist simpel: Mit jedem Sieg mit drei Toren Differenz stehen die Salzburger im Endspiel, das am 16. Mai in Lyon stattfindet. Ein 4:1 wie zuletzt im Viertelfinale gegen Lazio Rom würde also reichen. Bei einem 2:0 nach der regulären Spielzeit würde das Spiel in die 30-minütige Verlängerung gehen. Fällt in dieser keine Entscheidung, wird der Finalteilnehmer in einem Elferschießen ermittelt.

Wie ist Salzburgs Bilanz nach einer 0:2-Auswärtsniederlage im Europacup?

Nicht gut: In der Ära Red Bull wurde zwei Mal zu Hause im Europacup einem 0:2 nachgelaufen, beide Male schied Salzburg aus: 2008 gegen den FC Sevilla, 2015 gegen Dinamo Minsk nach Elfmeterschießen. Aber als Austria Salzburg in der Saison 1993/’94 bis ins UEFA-Cup-Finale kam, wurde auf dem Weg dorthin im Achtelfinale Sporting nach einer 0:2-Auswärtsniederlage ausgeschaltet. Das legendäre Heimspiel im alten Stadion Lehen endete 3:0 nach Verlängerung.

Wie stark ist Salzburg in der Red-Bull-Arena?

Die Heimbilanz spricht Bände und nährt die Hoffnungen auf die nächste Aufholjagd: Seit dem 27. November 2016 (0:1 gegen Admira) sind die Salzburger 38 Spiele zu Hause ungeschlagen, im Europacup sind es zehn Partien, die sieben Siege brachten. Die letzte Heimniederlage in der Europa League setzte es aber just gegen eine französische Mannschaft: Am 20. Oktober 2016 gewann Nizza ein Gruppenspiel in der Red-Bull-Arena 1:0.

Wie wird Salzburg-Coach Marco Rose aufstellen?

„Alle Spieler sind einsatzfähig. Man hat natürlich eine Aufstellung im Kopf, über die ich noch einmal schlafen werde“, erzählt der Deutsche, der personell aus dem Vollen schöpfen kann. Es ist durchaus möglich, dass es wie im Hinspiel (Wolf statt Schlager in der Startelf) Überraschungen gibt. Der in St. Pölten starke Gulbrandsen könnte etwa den zuletzt formschwachen Hwang ersetzen.

Wie steht es um die Fitness der Mannschaften?

Für beide Teams ist es eine lange Saison. Salzburg hat 56 Partien absolviert, Olympique noch eine mehr. Da sind Abnützungserscheinungen logisch. „Ich glaube nicht, dass die Marseille-Spieler nicht fit sind. Sie haben auch viele Spiele in den Beinen, da wirst du müde. Aber in einem Semifinale wird das keine Rolle spielen“, sagt Rose.

Wie wird die Kulisse in der Red-Bull-Arena sein?

Das Stadion ist wie gegen Dortmund und gegen Lazio Rom mit 29.520 abgesetzten Tickets ausverkauft. Damit haben die acht Heimspiele in der Europa League 136.157 Zuschauer gesehen. Das ergibt einen Zuschauerschnitt von rund 17.000.

Wer wird das Rückspiel gegen Marseille leiten?

Mit Sergej Karasew haben die Salzburger schon positive Erfahrungen gemacht: Der Russe leitete auch das Heimspiel im Sechzehntel-Finale gegen Real Sociedad. Österreichs Meister siegte dank eines Elfmeters 2:1, dazu wurde mit Navas ein Spieler der Basken ausgeschlossen. Weniger gut sind die Erfahrungen von Marseille: Im Gruppenspiel bei Konyaspor (1:1) fühlten sich die Franzosen vom Russen mehrmals benachteiligt.

Wie viel Geld bringt ein Aufstieg in das EL-Finale?

Die UEFA schüttet eine Prämie von 3,5 Millionen Euro aus. Der EL-Sieger erhält weitere drei Millionen. Insgesamt hat Salzburg im kleineren Europacup diese Saison bisher 8,49 Millionen Euro an Prämien eingespielt.Dazu kommen noch eine Million Euro als Entschädigung für das frühe Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation.

Wer wird der Finalgegner am 16. Mai in Lyon sein?

Atlético Madrid galt schon vor dem Semifinale als der Favorit auf den Titel. Mit dem 1:1 auswärts bei Arsenal hat sich der Europa-League-Sieger von 2010 und 2012 eine gute Ausgangslage für das Rückspiel geschaffen. Dieses wird in der spanischen Hauptstadt übrigens zeitgleich mit der Partie in Salzburg angepfiffen.

Kommentare