Der neue ÖFB-Präsident setzt auf Teamwork und Versöhnung

Der neue ÖFB-Präsident setzt auf Teamwork und Versöhnung
Nach der überraschenden Wahl von Klaus Mitterdorfer will der Kärntner Landespräsident als neuer ÖFB-Boss zuerst alte Gräben beseitigen.

Nach der Wahl des neuen ÖFB-Präsidenten geht es zuerst weniger um den Fußball auf dem Rasen als um die Kämpfe abseits davon. Die heftigen und monatelangen Turbulenzen im Verband sollen bald der Vergangenheit angehören. Das ist das erste, große Ziel von Klaus Mitterdorfer nach seiner überraschenden Wahl zum designierten ÖFB-Präsidenten.

Mit teamorientierter Führung will der Kärntner Landespräsident den Verband aus den negativen Schlagzeilen herausführen.

Mitterdorfer war Anfang April als möglicher Nachfolger von Interimspräsident Johann Gartner aufgetaucht. Der 57-jährige Jurist gab sich unter gewissen Voraussetzungen offen für das Amt, aber auch medial zurückhaltend.

In der ersten Sitzung des Wahlausschusses ergab sich nun eine Dynamik, die ihm schließlich eine breite Mehrheit brachte.

„Ich bin selber überrascht. Ich habe nicht in dieser Form mit so einer Geschlossenheit und Einigkeit gerechnet. Ich habe immer gesagt, es ist vorstellbar, wenn es eine Mehrheit gibt, aber nicht um jeden Preis“, sagte Mitterdorfer zur APA.

Zerstrittenes Duo

Nun heißt es Gräben zuschütten. Sowohl im zuletzt zerstrittenen Vorstand als auch auf Büro-Ebene, auf der den beiden Geschäftsführern Bernhard Neuhold und Thomas Hollerer ein zerrüttetes Verhältnis pflegen.

Das soll mit Teamwork gelingen. „Ich sehe es als eine meiner Stärken, zu versuchen, in allen Bereichen die Teamorientierung zu fördern. Das habe ich immer so erfahren und will es auch so leben. Ich will alle, auch die kritisch waren, ins Boot holen. Denn es geht um die Sache, um den Spitzenfußball und den Amateurfußball“, erklärte Mitterdorfer, der als Spieler, Trainer und Funktionär seit Jahrzehnten im Fußball engagiert ist und seit 2016 Landesverbandspräsident in Kärnten ist.

Der neue ÖFB-Präsident setzt auf Teamwork und Versöhnung

Zu möglichen Konkurrenten sagt Mitterdorfer: „Es gab jeden Tag neue Namen, die hatten heute nicht die Relevanz. Es geht nicht unbedingt darum, ob extern oder intern, sondern habe ich eine Frau oder einen Mann, denen ich das zutraue“. Durch das zerstrittene Bild, das der Vorstand abgegeben hat, „ist von außen ein Druck gekommen, ihr schafft es eh nicht, schaut, dass jemand von außen kommt, der das in die richtige Richtung lenkt“, meinte der Kärntner.

Gartner noch im Amt

Mitterdorfer will dieses Bild zu ändern und hat bis zur offiziellen Wahl ungefähr Ende Juni Zeit, sich vorzubereiten und einzuarbeiten, während Interimspräsident Gartner weiter den Verband leitet. „Die zwei Monate sind für mich eine gute Möglichkeit, Struktur und Plan zu finden und Ziele zu definieren. Der Verband ist grundsätzlich gut aufgestellt. Wir müssen nur die Kompetenzen und Strukturen, die wir haben, entsprechend nutzen. Man muss die Experten werken lassen“, erklärte er.

Heute wird er erste Reaktionen von der  Basis spüren: Mitterdorfer hält in seinem Heimatbundesland den 66. Sprechtag seiner Amtszeit als Kärntner Verbandschef ab.

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