Hannes Empl und die Fußballvereine sehen sich in diesem Sommer gleich mit mehreren Problemen konfrontiert: Normalerweise kommen die meisten Klubs aus dem Ausland im Juni und Juli nach Österreich.
Weil wegen Corona in vielen europäischen Ligen bis Ende Juli gespielt wird und die neue Saison erst im September startet, verschiebt sich die Hauptzeit der Trainingslager in den August – in diesem Monat sind die Hotels in Österreich derzeit allerdings praktisch ausgebucht.
Ein anderes Problem hat Bayer Leverkusen: Der deutsche Bundesligist hat seit Jahren eine Kooperation mit der Region Zell am See-Kaprun und ist Stammgast im Pinzgau. Da Leverkusen aber noch in der Europa League engagiert ist, die im August im Schnelldurchgang durchgezogen wird, bleibt keine Zeit für ein Trainingslager. „Im Moment ist es für keinen einfach“, sagt Empl.
Plötzlich gibt es auf den Fußballplätzen Terminkollisionen, weil natürlich auch die lokalen Vereine nach einer fast halbjährigen Pause wieder am Ball sein wollen. Gerade für die kleinen Dorfklubs waren die Trainingslager oft ein finanzieller Segen, wenn etwa Testspiele mit prominenter Beteiligung auf ihrem Platz stattfanden und der Klub und die Kantine sich über einen Fanansturm freuen durften. „Im Moment lassen wir keine Zuschauer zu den Testspielen“, sagt Empl. „Es geht um die Sicherheit, und es geht auch darum, wer am Ende die Verantwortung übernimmt.“
Gerade in dieser turbulenten Zeit machen sich nun die langjährige Erfahrung und der hervorragende Ruf der Agentur bezahlt. So werden jene Nationalteams, die sich hierzulande auf die EM 2020 vorbereitet hätten, nun eben ein Jahr später die Zelte in Österreich aufschlagen. „Ich habe von allen positive Signale bekommen“, erklärt Empl. Neben den Teams aus Deutschland, Österreich (in Seefeld) und Russland zieht es auch die Niederlande und England in die Berge.
Doch Hannes Empl wäre nicht Hannes Empl, wenn er nicht schon weiter in die Zukunft blicken würde. Die Weltmeisterschaft 2022 in Katar stellt auch SLFC vor eine große Herausforderung. Da das Turnier erst im November startet, fällt Österreich als Standort für Vorbereitungscamps definitiv aus.
Empl hat daher seine internationalen Beziehungen spielen lassen und die Fühler nach passenden Destinationen im Mittleren Osten ausgestreckt. „Wir sind gerade dabei, zwei Standorte in Abu Dhabi zu sichern.“
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