Der erste Tag von Barisic als Rapid-Coach

Nachfolger von Peter Schöttel, Zoran Barisic bei seinem ersten Mannschafts-Training von Rapid.
Die Spieler zeigten sich beim ersten Training mit Trainer Barisic von ihrer besten Seite.

Es wurde geschrien, gesprintet und gegrätscht. Jedem noch so verloren geglaubten Ball wurde nachgelaufen. Der Einsatz und die Leidenschaft beim ersten Training unter Zoran Barisic waren nicht vergleichbar mit der Vorstellung beim peinlichen 0:1 am Dienstag im Cup-Viertelfinale gegen Pasching.

Der erste Tag von Barisic als Rapid-Coach
Mannschafts-Training von Rapid

Ob das eher an der Qualität der Gespräche seit dem Rauswurf von Trainer Peter Schöttel liegt, oder am Charakter einiger Spieler, wird ein Rätsel bleiben.

Auf jeden Fall wurden bei Rapid viele Worte gewechselt. Los ging’s am Mittwoch. Der rekonvaleszente Kapitän Steffen Hofmann hatte zu einer Aussprache der Spieler gerufen. „Wir haben uns einiges an den Kopf geworfen“, sagt Markus Katzer. „Es war an der Zeit, dass wir intern unsere Probleme ansprechen“, meint Mario Sonnleitner.

Donnerstagfrüh verabschiedete sich Schöttel von den Spielern. „Dafür gebührt ihm großer Respekt. Als Persönlichkeit ist Peter Schöttel unglaublich. Er hat sich sogar für die gemeinsamen Erfolge bedankt. Nur wegen Pasching ist er verständlicherweise sauer“, erklärt Sonnleitner.

Vor dem Training hielt Präsident Rudolf Edlinger eine seiner seltenen Ansprachen ans Team. Danach redete Sportdirektor Helmut Schulte den Spielern ins Gewissen. Und bevor im Prater endlich trainiert wurde, stellte auch noch Zoran Barisic seine Erwartungen klar.

Dynamischer Start

Der erste Tag von Barisic als Rapid-Coach
Nachfolger von Peter Schöttel, Zoran Barisic bei seinem ersten Mannschafts-Training von Rapid.
Was er danach zu sehen bekam, stellte ihn zufrieden. „Das hat mir gefallen. In der Mannschaft steckt viel Dynamik“, sagte der neue Cheftrainer, der für die angepeilte Europacup-Qualifikation mit einem langfristigen Vertrag belohnt werden würde.

Auffallend war, dass nicht nur mehr gelaufen, sondern auch mehr gesprochen wurde. Von den Spielern und von den Trainern. Co-Trainer Carsten Jancker übernimmt die Rolle des neuen Lautsprechers. Zum Schluss übte der frühere Weltklasse-Stürmer mit den Offensivspielern den Torabschluss.

Gefehlt haben nur die Verletzten Hofmann und Schrammel. „Es ist möglich, dass ich auch noch zusätzliche Amateure hochziehe“, kündigt Barisic an, obwohl 24 Spieler am Werk waren.

Das kurzfristige Ziel ist, am Sonntag bei der Austria zu punkten. Einige Umstellungen sind geplant, gefordert wird voller Einsatz. Sonst geht erstmals eine Saison mit vier Derby-Niederlagen der Rapidler zu Ende.

Da auch Ersatz-Kapitän Heikkinen (gesperrt) fehlt, ist offen, wer die Hütteldorfer aufs Feld führen wird. Zu den Fan-Vertretern wird der beliebte Barisic noch Kontakt aufnehmen – mit der Hoffnung auf lautstarke Unterstützung. Derweil wurden die Spieler von einer Fan-Gruppe aufgefordert, für das Versagen gegen Pasching jeweils „zumindest ein Monatsgehalt zu spenden“.

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