Der Chef hält eisern an seinem Team fest
Marcel Koller setzt sich zur Wehr. Der Schweizer Chef des österreichischen Fußballteams verbalisierte am Dienstag deutlich: „Letztes Jahr war die öffentliche Meinung, dass wir ein starkes Team mit guten Legionären haben. Da haben alle geschwärmt. Im Fußball ändert sich vieles sehr schnell. Aber wir glauben weiterhin an die Spieler, auch wenn einige bei ihren Klubs derzeit nicht zum Zug kommen. Sie haben ja das Fußballspielen nicht verlernt.“
Genau das ist das Koller’sche Dilemma vor den zwei WM-Qualifikationsspielen gegen Färöer (22. März) in Wien, für das mehr als 20.000 Karten schon abgesetzt sind, und gegen Irland in Dublin (26. März). Um Kontinuität und Vertrauen zu unterstreichen, setzt der Teamchef auf dieselben Protagonisten wie beim missglückten Test in Wales. Nur der damals verletzte Harnik rückt für Sabitzer auf.
Von den vielen Legionären, die den Team-Stamm bilden, verfügen nur wenige über regelmäßige Spielpraxis. Es ist eine Frage des Prinzips: Auf jene setzen, die aktuell bei ihrem Klub ein Leiberl haben, oder lieber jenen vertrauen, auf die man von Beginn an gesetzt hat, selbst wenn sie derzeit nur Ersatz sind? Kollers Antwort ist klar: „Wir haben einst diese Truppe ausgesucht, weil das die besten Spieler sind. Ich kann jetzt nicht zu allen sagen, dass sie im Team nicht spielen, nur weil sie beim Verein zweite Wahl sind. Dann kriegen wir bald keine 23 Mann mehr zusammen.“
Reaktion
Natürlich wird er jede Personalie einzeln auch unter Rücksichtnahme des Gegners beurteilen. Fallen lässt Koller so schnell keinen seiner Schützlinge. Nach den Niederlagen gegen die Elfenbeinküste und Wales fordert Koller von den Spielern eine Reaktion. „Wir müssen jetzt nicht alles zu Tode jammern. Die Jungs können Fußballspielen. Aber das müssen sie auf dem Platz zeigen und umsetzen. Ein Blabla-Reden und gute Sprüche allein sind zu wenig.“
Vor allem, um jene Ergebnisse zu bringen, mit denen man im Quali-Rennen bleibt. Dafür werden zwei Siege vonnöten sein. Ab Sonntag bereitet sich das Team in Wien auf die Aufgaben vor. „Es ist ein Vorteil, dass wir diesmal mehr Zeit haben, um einiges zu besprechen und einzustudieren.“
Teamkader | ||||
Tor | Robert Almer | Fortuna Düsseldorf | 7 Länderspiele | |
Lukas Königshofer | Rapid Wien | 0 Länderspiele | ||
Heinz Lindner | Austria Wien | 2 Länderspiele | ||
Abwehr | Aleksandar Dragovic | FC Basel | 18 Länderspiele | 0 Tore |
Christian Fuchs | FC Schalke 04 | 51 Länderspiele | 1 Tor | |
György Garics | Bologna | 30 Länderspiele | 1 Tor | |
Florian Klein | Salzburg | 14 Länderspiele | 0 Tore | |
Emanuel Pogatetz | West Ham United | 53 Länderspiele | 2 Tore | |
Sebastian Prödl | Werder Bremen | 39 Länderspiele | 3 Tore | |
Franz Schiemer | Salzburg | 24 Länderspiele | 4 Tore | |
Markus Suttner | Austria Wien | 6 Länderspiele | 0 Tore | |
Mittelfeld | David Alaba | Bayern München | 22 Länderspiele | 1 Tor |
Marko Arnautovic | Werder Bremen | 24 Länderspiele | 7 Tore | |
Julian Baumgartlinger | 1.FSV Mainz 05 | 25 Länderspiele | 0 Tore | |
Martin Harnik | VfB Stuttgart | 34 Länderspiele | 8 Tore | |
Andreas Ivanschitz | 1. FSV Mainz 05 | 60 Länderspiele | 10 Tore | |
Jakob Jantscher | Dynamo Moskau | 15 Länderspiele | 1 Tore | |
Zlatko Junuzovic | Werder Bremen | 24 Länderspiele | 3 Tore | |
Veli Kavlak | Besiktas Istanbul | 23 Länderspiele | 1 Tore | |
Christoph Leitgeb | Salzburg | 31 Länderspiele | 0 Tore | |
Angriff | Philipp Hosiner | Austria Wien | 1 Länderspiele | 0 Tore |
Marc Janko | Trabzonspor | 32 Länderspiele | 14 Tore | |
Andreas Weimann | Aston Villa | 3 Länderspiele | 0 Tore |
Kommentare