Heim-Debakel gegen Salzburg: Rapid erleidet Rekord-Niederlage
2008 wurde Salzburg von Rapid mit einem 0:7 gedemütigt. Zwölf Jahre später nimmt der Serienmeister Revanche. Eine in jeder Hinsicht meisterliche Leistung endet mit einem 7:2-(4:1)-Triumph. Für die Hütteldorfer ist es die höchste Niederlage der Bundesliga-Geschichte. 1969 hatte es ein 0:6 gegen die Austria in der Nationalliga gegeben.
Erst drei Wochen ist es her, dass Salzburg zum Auftakt der Meistergruppe Rapid empfangen hat. Seither ist viel passiert. Die Hütteldorfer sammelten nach dem 0:2 Verletzte und vier teils unerwartete Siege. Doch am Sonntag lieferten die Hütteldorfer einen in jeder Hinsicht schwarzen Sonntag ab.
Mit dem 0:1 gegen die Hartberger wurde das bisschen Euphorie zerstört, und mit der hilflosen Reaktion des Vereins auf das sexistische Fan-Transparent mehr verspielt, als Punkte wert sind.
Dementsprechend zurückhaltend fiel das verbale Warm-up für den Schlager aus. Die Blicke der Rapidler gehen nach unten – in der Tabelle war es schon vor Anpfiff an der Zeit: Der LASK zog mit dem Kantersieg in Hartberg vorbei, die Wolfsberger verkürzten gegen Sturm auf vier Punkte Rückstand.
Mit der Bank verpokert
Salzburg hatte von der Top-Elf Hwang Hee-chan auf der Bank gelassen. Bei Rapid tummelten sich (trotz der vielen Verletzten) mehr potenzielle Stammspieler neben Trainer Didi Kühbauer.
Erstmals seit seiner Verletzung vor einem halben Jahr lief Dalibor Velimirovic wieder ein. Der Sechser war am Mittwochabend einer der vielen Überforderten.
Dabei hatte Rapid in einer spektakulären Anfangsphase überrascht. Koya Kitagawa wurde zwei Mal perfekt freigespielt, vollendete aber nicht (9., 14.). In Minute 19 rutschte Enock Mwepu als Abwehrchef im ungewohnten 3-4-2-1 aus, der starke Ercan Kara war auf und davon – und traf via Innenstange (19.).
Sofort reagierte Salzburg-Coach Jesse Marsch, zog Mwepu nach vor – und als Mittelfeldspieler war der 22-Jährige nicht mehr zu halten.
Allerdings patzte das Team um Schiedsrichter Manuel Schüttengruber beim 1:1 wieder einmal. Patson Daka war nach einem Corner im Abseits, Noah Okafor durfte trotzdem vollenden (22.).
Fountas-Blödsinn
Das 1:2 war für die Hausherren doppelt bitter: Mwepu traf nach Daka-Vorlage (30.). Taxi Fountas reklamierte ein Foul an Leo Greiml und sah beim Aufwärmen (!) Gelb. Damit ist der Torgarant in Graz gegen Sturm gesperrt.
Dass es die sechste Pflichtspiel-Pleite in Folge gegen die Salzburger setzen würde, war in Minute 39 klar. Greiml klärte unter Druck, Dominik Szoboszlai staubte technisch gekonnt ab.
Und das 1:4 legte der Ungar mit einem Eckball vor. Albert Vallci köpfelte unbedrängt ein (44.).
Die nächsten beiden Szoboszlai-Ecken brachten die nächsten Treffer. Ramalho köpfelte ein (60.), Zlatko Junuzovic erhöhte mit einem Volley-Traumtor auf 1:6 (65.). Vier Corner-Tore sind ein Bullen-Rekord.
Dabei hatte Kühbauer zur Pause gleich drei frische Kräfte gebracht, um ein Debakel zu verhindern. Im Gegenstoß zu einem nicht gegebenen Elfmeter an Joker Yusuf Demir bekam Salzburg einen berechtigten, den Joker Hwang verwandelte (79.). Das 2:7 von Fountas in Minute 92 verhinderte die höchste Rapid-Pleite überhaupt.
Live-Ticker: Rapid gegen Salzburg zur Nachlese
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"Sind ins Rollen gekommen"
"Wir sind schwer reingekommen", gibt auch Junuzovic zu, "Nur die Antwort, die war richtig gut. Wir brauchen diesen Kampfgeist und die Leidenschaft. Heute sind wir ins Rollen gekommen."
Und zu seinem Traumtor: "Freut mich, dass ich jetzt auch so ein Tor schießen konnte. Besser kann ich ihn glaube ich nicht reinschießen."
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Gut begonnen, schlecht aufgehört
Der Start ins Spiel war Rapid noch gelungen, der Jubel über die 1:0 währte aber nicht lange. Und dann war endgültig Salzburg das tonangebende Team, Rapid schlitterte in ein Debakel.
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"So geht das nicht"
"So darfst du daheim nicht verlieren", ist Rapid-Goalie Knoflach etwas sprachlos, "Ich bin sehr enttäuscht gerade. So geht das nicht, egal wie der Gegner heißt."
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Das war es. 7:2. Es ist die höchste Rapid-Niederlage in der Bundesliga-Geschichte.
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7:2
Anschlusstreffer für Rapid.
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Stand jetzt ist es die höchste Rapid-Niederlage der Bundesliga-Geschichte. Punkt. Ausrufezeichen.
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Das vermeintliche Eigentor Rapids wurde jetzt übrigens Ramalho zugeschrieben. Auch gut.
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Kurz nachdem Salzburg eine Premiere feiert, folgte das siebente Tor. Und das Spiel läuft noch immer etwa 10 Minuten.
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Elfmeter für Salzburg!
Hwang tritt an und trifft zum 7:1. Flach ins linke untere Eck, Knoflach springt auf die andere Seite.
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Die Rapid-Viertelstunde hat begonnen, auf den Rängen klatschen ein paar einsame Zuschauer. Und quasi mit dem Beginn hat Hwang die Chance auf das 7:1 für Salzburg, er schiebt den Ball aber am Tor vorbei.
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Es sind noch knapp 20 Minuten zu spielen. Und Salzburg lässt Rapid keine Ruhe.
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Es ist Stand jetzt die höchste Rapid-Niederlage gegen Salzburg seit knapp 6 Jahren. Damals siegten die Salzburger ebenfalls mit 6:1.
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Traumtor!
6:1. Jetzt trifft auch Junuzovic. Und was für ein Tor. Nach einer Ecke von Szoboslai zieht Junuzovic einfach volley ab und trifft via Latte ins Tor. Na bumm, was für ein Treffer.
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Nächstes Tor für Salzburg
5:1. Fünf zu eins. Greiml mit einem Eigentor. Das passt jetzt irgendwie ins Bild.
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Ein Versuch Rapids. Schick flankt in den Strafraum, aber in die Arme von Stankovic. Rapid wehrt sich, immerhin.
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Es geht weiter
Die zweite Halbzeit beginnt, Rapid ist gefordert. Vor allem, will man hier natürlich kein Debakel kassieren. Was im Moment allerdings droht. Rapid hat Kitagawa rausgenommen und Fountas gebracht.
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Es geht in die Pause
Worüber sich vor allem die Rapidler freuen werden. So gut man in den ersten 20 bis 25 Minuten begonnen hatte, so sehr zerfiel man danach in seine Einzelteile.
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Tooooor für Salzburg
Das wird jetzt echt bitter für Rapid: Salzburg macht gerade aus jedem Angriff ein Tor. Ecke Szoboszlai, und Vallci köpft den Ball an Knoflach vorbei. Es steht 4:1.
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Ein Bild mit Symbolcharakter: Eigentlich ist der Jubel von Rapid nach dem Tor von Kara zu sehen, aktuell befinden sich die Wiener aber tatsächlich am Boden. Salzburg attackiert weiter und hat das Kommando übernommen.
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Toooor für Salzburg!
Knapp 40 Minuten sind vorbei, das nächste Tor für Salzburg. Der Ball kommt im Strafraum zu Szoboszlai, der sich den Ball mit der Brust kurz selbst auflegt und das Tor macht. Ein schöner Treffer, es steht 3:1.
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Freistoß Rapid aus einer guten Distanz. Vallci hat Kara zu Fall gebracht, knapp außerhalb des Strafraums. Grahovac schießt, der Ball wird aber von der Mauer in luftige Höhen gelenkt.
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Nicht einmal eine Viertelstunde ist es her, dass Rapid über die Führung jubelte. Und jetzt liegt man plötzlich zurück. Etwas Glück und ein Fehler Rapids habe Salzburg gereicht.
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Und besonders bitter: Die Rapidler, alles andere als glücklich, regen sich auch auf der Seitenlinie auf. Fountas bekommt dafür die gelbe Karte. Es ist seine Fünfte, er wird damit im nächsten Spiel fehlen.
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Toooooor für Salzburg!!
Das Spiel ist gedreht. Mwepu sorgt für das 2:1 für Salzburg. Daka kann sich im Zweikampf durchsetzen und auf Mwepu weiterleiten, der den Ball im Tor unterbringt.
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Toooor für Salzburg!
Okafor trifft via Abstauber zum 1:1. Lange hat die Führung nicht gehalten. Dem Tor ging aber wohl eine Abseitsstellung von Mwepu voraus, der den Ball an den Pfosten setzte.
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Toooooooor für Rapid!
Ercan Kara läuft nach einem Ausrutscher in der Salzburger Abwehr alleine auf Stankovic zu und befördert den Ball via Innenstange ins Tor. 1:0 für Rapid.
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Noch alles offen
Die Statistik sagt: Soweit alles ausgeglichen. Rapid versucht jetzt auch mehr und arbeitet sich nach vorne. Die erste Ecke findet den Kopf von Kara, aber Stankovic kann klären. Die Anfangs-Viertelstunde liegt hinter uns.
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Erste Möglichkeit für Rapid: Kara schickt Kitagawa, der spielt sich an Stankovic vorbei, der Winkel ist dann aber zu spitz. Der Schuss geht ans Außennetz.
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Die Salzburger machen hier schon einmal deutlich mehr Druck nach vorne. Rapid kommt noch nicht wirklich zum Zug.
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Erste gefährliche Aktion von Salzburg, Mwepu nach einer Flanke an den Pfosten. Der Schiedsrichter entscheidet aber ohnehin auf Abseits.
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Es geht los!
Die Partie ist angepfiffen. Wir hoffen auf ein spannendes Spiel.
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Anmerkung zur Rapid-Aufstellung: Arase fehlt noch wegen einer Gehirnerschütterung, Fountas ist nur Ersatz. Dafür kommt Velimirovic zu seinem erstem Einsatz seit seiner Verletzung vor einem halben Jahr.
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Und die Gastgeber?
Bei Rapid sieht es hingegen so aus:
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Aufstellung von Salzburg
Der Tabellenführer geht mit folgender Elf in das Spiel:
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Das Topspiel der Runde
Herzlich Willkommen liebe Userinnen und User zum Live-Ticker des Top-Spiels zwischen Rapid Wien und Red Bull Salzburg. Wir erinnern uns: Das letzte Duell, vor genau drei Wochen endete mit einem 2:0-Sieg der Salzburger. Und heute würde ein Erfolg wohl gleichbedeutend mit der fast sicheren Meisterschaft sein.
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