Das Trainingslager des FC AMS macht sich bezahlt
Ich bin Fußballer, holt’ mich hier raus! So könnte das Motto des Arbeitslosen-Camps im VIVA Sportzentrum in Steinbrunn lauten. Der Erfolg gibt den Veranstaltern jedenfalls Recht, denn fast eine ganze Mannschaft hat schon einen neuen Verein gefunden. Zehn von den 22 ursprünglich angemeldeten Kicker haben mittlerweile die Koffer gepackt und schnüren schon bei einem neuen Klub die Schussstiefel."Das zeigt, dass dieses erstmalige Camp Sinn macht", freut sich Gernot Zirngast, Vorstand der Fußballer-Gewerkschaft VdF, die das Camp im Doppelpass mit dem AMS initiiert hatte.
Noch trainieren zwölf Spieler, darunter der topfitte ehemalige Rapid-Meisterkicker Peter Hlinka, beim ehemaligen Bundesliga-Trainer Paul Gludovatz. Für diese Woche konnte man darüber hinaus einen prominenten Tormanntrainer gewinnen – Ex-Nationalgoalie Jürgen Macho wirft unter anderem seinem ehemaligen Auswahl-Kollegen Michael Gspurning die Bälle zu. Über Arbeitsmangel können Macho sowie AMS-Torwarttrainer Ronald Unger nicht klagen, befinden sich doch nicht weniger als fünf Torleute im Camp. Das AMS-Trainingslager erhielt Rückendeckung vom Sozialministerium, das eine parlamentarische Anfrage der FPÖ-Abgeordneten Belakowitsch-Jenewein (Anfrage Nr. 1931/J) entkräftete. Einige Vorwürfe wurden dabei zurückgewiesen. Die Kosten des Camps belaufen sich auf 50.000 Euro. Der AMS-Beitrag amortisiert sich bereits, wenn sich die Dauer der Arbeitslosigkeit pro Spieler um durchschnittlich sechs Wochen verkürzt.
Auch der Hinweis auf eine mögliche Bevorzugung gegenüber anderer Sportarten sei nicht zulässig, so das Sozialministerium, da die Fußballer, im Gegensatz zu freiberuflichen Skifahrern, Angestellte mit Kollektivvertrag seien.
Irrtum ausgeräumt
"Es ist gut, dass der Beruf des Profi-Sportlers beleuchtet wird", meint Zirngast und geht sogar noch einen Schritt weiter: "Es ist notwendig, sich wieder einmal Gedanken über ein Sportgesetz zu machen, um Profi-Sportler abzusichern."
Die Antwort des Sozialministeriums spielt auch der VdF in die Karten. "Die allgemeine Meinung, dass Fußballer so viel verdienen, ist schlichtweg falsch. Nur drei Prozent haben nach ihrer Karriere ausgesorgt." Diese Unwissenheit mancher Politiker werde auf diese Art ausgeräumt, so Zirngast. "Diese Anfrage war schon deshalb gut, um das Thema zu sensibilisieren. Jetzt wird darüber wenigstens diskutiert.
Kommentare