Dem Verein steht noch der Weg zum Neutralen Schiedsgericht offen. Angesichts der Sachlage ist es nahezu ausgeschlossen, dass das Urteil in letzter Instanz noch geändert wird. „Sofern es uns gelingt, Lösungen zu erarbeiten, werden wir selbstverständlich versuchen, diese dem Schiedsgericht vorzulegen“, meinte Wacker-Präsident Kevin Radi. Offenbar weiß der Klubchef nicht, dass keine neuen Unterlagen nachgereicht werden dürfen.
- Wie hoch sind die Außenstände?
Bis Ende Juni könnte der Schuldenberg bei der Wacker GmbH auf 1,9 Millionen Euro anwachsen, beim Verein rechnet man mit 970.000 minus. Einen richtig genauen Überblick hat keiner, da Verein und GmbH eng verflochten sind.
Unter der neuen Klubführung ist die Finanzlage richtig prekär geworden. Alt-Präsident Gerhard Stocker hatte bereits im Herbst einen radikalen Sparkurs vorgeschlagen. „Wir hätten geblutet, aber der Verein wäre Ende Mai schuldenfrei dagestanden“, sagt der 70-Jährige.
- Gibt’s für Wacker einen Rettungsanker?
Ein finanzielles Rettungspaket, das aus öffentlichen Geldern geschnürt wird, scheint ausgeschlossen. Man wolle, dass Klarheit herrscht und die Vereinsverantwortlichen alle Fakten auf den Tisch legen, ist aus dem Landhaus und dem Rathaus zu vernehmen.
Auch mit den versprochenen Millionen des angeblichen Investors aus Stuttgart kann nicht mehr gerechnet werden. „Ich bezeichne diese Investoren als dubios und schwindlig. Die sind Gift für diese Entwicklung“, sagt Verbandspräsident Josef Geisler.
Das ist das Bestreben. Fünf Wacker-Profis haben bereits von ihrem Recht Gebrauch gemacht und die Verträge aufgelöst (Kopp, Hubmann, Galle, Grujcic, Markelic).
Im Idealfall kann Wacker mit seinem aktuellen Amateurteam in der Regionalliga Tirol mitspielen. Voraussetzung dafür ist der Fortbestand des Vereins, unabhängig von den Entwicklungen rund um die FC Wacker GmbH.
"Bleibt der Verein am Leben, dann ist es unproblematisch", sagt Verbandschef Josef Geisler. Sollte aber über den Verein ein Insolvenzverfahren eröffnet werden, schlägt der zehnfache Meister in den Niederungen des Amateurfußballs auf.
"Wenn der Verein Konkurs geht, müssen wir als Verband ihn entsprechend unserer Regularien in der zweiten Klasse einteilen", sagt Josef Geisler.
Die zweite Klasse ist in Tirol die unterste Liga und entspricht der neunten Leistungsstufe.
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