Conference League: Frühe Führung und drei Tore - die Austria verliert dennoch

Viel schöner kann ein Auswärtsspiel in der Conference League nicht beginnen als mit dem 1:0 nach vier Minuten. Für die Austria reichte es dennoch nicht zum Sieg, die Wiener verloren das Hinspiel der 3. Quali-Runde gegen Banik in Ostrava 3:4. Der Aufstieg in die Playoffs ist im Rückspiel von Wien kommenden Donnerstag aber ein realistisches Szenario.
Das Leichtathletik-Stadion samt Laufbahn, auf der Usain Bolt regelmäßig zum Sieg gesprintet war, war gut gefüllt. Die meisten Austria-Fans verpassten den Anpfiff, weil sich die Anreise samt Konvoi ab der Grenze deutlich verzögert hatte.

Die Wiener legten einen flotten Beginn ins Stadion, die erste gute Aktion endete in der frühen Führung. Über Dragovic und Ranftl kam der Ball zu Fitz, der Malone in ein Laufduell schickte. Der Stürmer erzielte im Stolpern das 1:0 für die Veilchen (4.).
Nur drei Minuten später wurde Banik vorstellig, Sin traf aus spitzem Winkel die Stange. Munter ging es auch weiter. Radlinger musste bei einem Kopfball von Chalus aus kurzer Distanz wachsam sein, umgekehrt hätte die Austria erhöhen müssen. Fischer konnte einen Ausrutscher von Goalie Holec nicht ausnützen, zu zögerlich agierte er, den Nachschuss von Fitz fischte der Schlussmann aus dem Eck (19.).
Wieder nützten die Wiener eine Großchance nicht, ein Manko, das sich in den letzten Wochen wie ein roter Faden durchs violette Spiel zieht. Und so machte man sich den Fußballabend wieder schwerer, weil man Banik Ostrava einlud ins Spiel zu finden.
Die Tschechen bewiesen, dass sie einen feinen Fußball zu pflegen vermögen, Kohut hatte den Ausgleich am Fuß, schoss aber Radlinger an. Nun waren auch alle Austria-Fans im Stadion angekommen, im violetten Sektor wurde eifrig getrommelt und gesungen. Laut wurden vor der Pause nur noch die Banik-Anhänger, da Kohut aus 16 Metern abzog und zum 1:1 traf.

Die Austria bettelte in dieser Phase um ein weiteres Gegentor – und wurde erhört. Das zögerliche und indisponierte Agieren in der Defensive bestrafte Buchta mit dem 2:1. Auch dieser Schuss war haltbar.
Unmittelbar nach der Pause gingen die Banik-Festspiele weiter, weil sich die Austria in der Rückwärtsbewegung und im Zweikampfverhalten stümperhaft anstellte, Holzer bedankte sich und erhöhte auf 3:1 (49.).
Die Austria musste sich nun schnell finden, wollte man zurück ins Spiel finden. Kaum ergab sich eine Chance, wurde sie verjuxt wie durch Malone, der allein vor dem Tor einfach drüber drosch.
Besser machte es Fitz, der auf 2:3 verkürzte (67.). Und plötzlich übernahmen die Wiener wieder vermehrt das Kommando in einer Partie, die schon verloren schien. Die Veilchen bewiesen Moral und endlich Effizienz, aus einem Konter glich der eingewechselte Sarkaria zum 3:3 aus (79.).
In der Defensive zeigten sie dann wieder das andere Gesicht und kassierten nach einem Freistoß das 3:4 durch Prekop.
„Wir haben wieder zu einfache Gegentore bekommen.“ So lautete der allgemeine Tenor bei den Violetten.
„Vor allem aus Standardsituationen, das müssen wir schnell abstellen“, fordert Aleksandar Dragovic, der mit einer Muskelverletzung ausgetauscht werden musste.
„Wir können es schaffen, weil wir gezeigt haben in den guten Phasen, dass wir sie schlagen können“ gibt sich Trainer Stephan Helm zuversichtlich. „Das einzig Positive ist, dass wir noch im Rennen sind“, meinte Torschütze Dominik Fitz.
Kommentare