Club Brügge: Das ist die letzte CL-Quali-Hürde für den LASK

Von jenem Team der Belgier, das von Salzburg im Februar aus der Europa League geworfen wurde, ist nicht mehr viel übrig.

In einem turbulenten Finish hat sich der kommende LASK-Gegner Club Brügge am Dienstag den Einzug ins Qualifikations-Play-off der Fußball-Champions-League gesichert. Der Klub wird in den nächsten beiden Wochen die finale Hürde der Oberösterreicher vor der CL-Gruppenphase.

Mit Simon Mignolet hat Club Brügge diesen Sommer einen namhaften Transfer gemacht. Der 31-jährige Tormann war die letzten sechs Jahre beim FC Liverpool unter Vertrag gestanden. 204 Spiele hat er in der Zeit für den englischen Traditionsverein und amtierenden Champions-League-Sieger absolviert.

CLUB BRÜGGE K.V. (Koninklijke Voetbalvereniging/Königliche Fußballvereinigung):

Gegründet: 1891
Klub-Farben: Blau-Schwarz
Trainer: Philippe Clement (seit Juli 2019)
Stadion: Jan-Breydel-Stadion (Kapazität: 29.042)
Offizielle Website: http://www.clubbrugge.be

  • Größte Erfolge:

Finale Europacup der Meister 1978 (mit Ernst Happel und Eduard "Edi" Krieger) - 0:1 gegen Liverpool
Finale UEFA-Cup 1976 (mit Happel und Krieger) - 2:3 und 1:1 gegen Liverpool
15 Mal Belgischer Meister (zuletzt 2018)
11 Mal Belgischer Cupsieger (zuletzt 2015)

Es ist eigentlich eine Ausnahme, dass die Belgier einen derart spektakulären Zugang haben. Normalerweise kommt Brügge in die Schlagzeilen, weil Spieler teuer verkauft werden. So wurde diesen Sommer Marvelous Nakamba von Aston Villa geholt. Durch die Verkäufe von Nakamba und Wesley (der bullige brasilianische Stürmer ging ebenfalls zu Aston Villa) und dem Abgang von Arnaut Danjuma (Bournemouth) kassierte der belgische Traditionsklub allein 52 Millionen Euro aus der englischen Premier League. Zusätzlich wurde Stefano Denswil für sechs Millionen Euro nach Bologna verkauft.

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Salzburg warf Brügge aus der Europa League

Daher sind etliche Spieler nicht mehr dabei, die beim letzten Duell gegen einen österreichischen Klub dabei waren. Erst Februar dieses Jahres warf Red Bull Salzburg den FC Brügge in der Europa League aus dem Bewerb. Einem 1:2 in Belgien folgte ein 4:0 in Österreich. 31 Pflichtspiele war Salzburg im Herbst ungeschlagen geblieben. Im altehrwürdigen Jan-Breydelstadion in Brügge, das schon viel bessere Zeiten gesehen hat, endete die Erfolgsserie.

In der Startelf, die am Dienstag ein 3:3 in Kiew erreicht hat, waren mit Dennis, Vormer, Vanaken, Rits und Mechele nur noch fünf Spieler dabei, die auch im Februar aufgelaufen sind.

Aufgrund der Verkäufe wurden auch etliche Spieler geholt. Vorwiegend junge Spieler, die man in absehbarer Zeit wieder teuer weiterverkaufen will. Der 21-jährige Nigerianer Okereke kam aus der 2. italienischen Liga. Aus Prag holte man den routinierten Innenverteidiger Deli. Percy Tau wurde von Brighton verliehen, der Südafrikaner verpasst nach Gelb-rot allerdings das erste Duell mit den Linzern.

Trainer ist ein alter Bekannter

Mit Philippe Clement kam auch ein neuer Trainer, aber ein alter Bekannter, der zehn Jahre lang für den Verein gespielt hat. Der 45-Jährige war schon vor sechs Jahren Interimstrainer in Brügge, davor Co-Trainer und Michael Preud’Homme. Erst 2017 stieg er wieder ins Trainergeschäft ein, nach 22 Spielen auf der Bank von Beveren wurde er von Genk verpflichtet. Mit Genk holte er im Sommer den Titel vor Club Brügge, der ihn abwarb. Der Vertrag mit Vorgänger Ivan Leko war nach zwei Jahren nicht verlängert worden.

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Der Kroate war letztes Jahr in die Schlagzeilen geraten. Nach Razzien in den Geschäftsräumen der größten Vereine wurden im Oktober 29 Personen festgenommen. Die meisten von ihnen waren Spielerberater, denen Bestechung, Geldwäsche und Verschwörung vorgeworfen wird. Auch Ivan Leko wurde festgenommen. Allerdings stellte sich am nächsten Tag seine Unschuld heraus. Beim darauffolgenden Training kamen Ivan Leko die Tränen, als die Fans ihn begeistert empfangen.

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