Was spricht für einen perfekten Start?
Hochform
5:2 gegen den WAC, 6:0 in St. Pölten, 5:0 gegen die Admira, 5:1 bei WSG Tirol, 7:2 gegen Hartberg – fünf Partien in Folge hat Salzburg mindestens je fünf Tore erzielt. Salzburgs Torfabrik läuft auf Hochtouren – zumindest gegen die österreichische Konkurrenz. Wie weit das im Sommer neuformierte Team wirklich ist, wird sich aber erst in der Champions League zeigen.
Heimstärke
18 Spiele in Serie ist Salzburg im Europacup in der Red-Bull-Arena bereits ungeschlagen, 14 Partien davon wurden sogar gewonnen – darunter acht der letzten neun. Die letzte Niederlage setzte es in der Europa League im Oktober 2016 gegen OGC Nizza (0:1). Damals war noch Oscar Garcia Salzburg-Trainer.
Genks Bilanz
Noch keinen einzigen Sieg hat Salzburgs erster Gruppengegner Genk in der Champions League bisher gefeiert. 2002/’03 gab es vier Remis, trotzdem reichte es hinter Real, Roma und AEK Athen nur zu Rang vier. Acht Jahre später gab es zu Hause drei Unentschieden, auswärts setzte es gegen Chelsea, Leverkusen und Valencia Niederlagen.
Unterstützung
29.520 Dreier-Abos, also Kombikarten für alle Heimspiele in Gruppe E, hatte Salzburg aufgelegt. Alle wurden verkauft – und das bevor Liverpool, Napoli und Genk als Gegner feststanden. Belgiens Meister startete erst nach der Auslosung mit dem Vorverkauf. Ist die EM-Arena von 2008 voll, herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, die die Salzburger in der Europa League zu tollen Leistungen animiert hat.
Vorfreude
„Es kribbelt bereits gewaltig. Der ganze Tag wird ein emotionaler Wahnsinn werden. Wir werden mit Herzblut in das Spiel gehen.“ Zlatko Junuzovic’ Ansage steht stellvertretend für die euphorische Stimmung, die rund um den Klub herrscht. Die Vorfreude ist allgegenwärtig und sollte alle Kräfte freimachen.
Was spricht gegen einen perfekten Start?
Defensivschwäche
Offensiv besser als Salzburg zuletzt kann man (fast) nicht spielen, aber in der Defensive waren Schwächen sichtbar. Diese sind auch Marsch nicht verborgen geblieben. Dieser ortet ein Problemfeld: „Wir hatten diese Saison viele gute Momente bei Offensivstandards, aber wir müssen bei Defensivstandards noch viel besser aufpassen.“
Erwartungshaltung
Es gibt wohl niemanden, der nicht davon ausgeht, dass Salzburg mit einem Sieg gegen Genk startet. Die Erfahrungen mit belgischen Meistern sind auch positiv. Erst im Februar wurde Genks Vorgänger Club Brügge in der Red-Bull-Arena 4:0 besiegt. Aber ein Selbstläufer wird das Spiel nicht werden. Das wissen die Salzburger natürlich. „Wir müssen sehr realistisch bleiben, denn es wartet ein richtig guter Gegner auf uns“, sagt Jesse Marsch.
Trauma
Es war Salzburgs jährlicher Albtraum. Elfmal hatte man sich seit dem Einstieg von Red Bull 2005 in der Qualifikation versucht, elfmal scheiterte man. Manches Mal war es Pech, manches Mal Dummheit, manches Mal Unvermögen. Nun ist man endlich dabei, ob man das Trauma aber wirklich überwunden hat, wird sich erst zeigen.
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