Tottenham nach Tor-Krimi in Manchester im CL-Halbfinale

Manchester City reicht ein 4:3-Heimsieg nicht zum Aufstieg. Liverpool setzt sich ohne Mühe gegen Porto durch.

Das war Werbung für den Fußball: In einem begeisternden rein englischen Viertelfinal-Duell der Champions League zog Titelanwärter Manchester City gegen Tottenham Hotspur den Kürzeren. Die Citizens gewannen zwar am Mittwochabend das Rückspiel vor dem eigenen Publikum 4:3, aufgrund der 0:1-Niederlage in London vor einer Woche schieden sie aber aus.

Gemeinsam mit Tottenham im Semifinale der Königsklasse steht auch der FC Liverpool. Die Reds gewann beim FC Porto 4:1 und stieg mit einem Gesamtscore von 6:1 auf. Liverpool trifft nun im Halbfinal-Schlager auf den FC Barcelona. Den zweiten Platz im Endspiel machen sich Tottenham und Ajax Amsterdam untereinander aus.

ManCity - Tottenham in Bildern:

Tottenham nach Tor-Krimi in Manchester im CL-Halbfinale

Was für eine Anfangsphase war das, bitte, in Manchester?! In der 4. Minute erzielte Raheem Sterling die Führung für die Gastgeber. 

Tottenham nach Tor-Krimi in Manchester im CL-Halbfinale

In der 7. Minute war die Partie wieder ausgeglichen. Son Heung-min traf zum 1:1-Ausgleich. 

Tottenham nach Tor-Krimi in Manchester im CL-Halbfinale

Champions League Quarter Final Second Leg - Manchester City v Tottenham Hotspur

10. Minute: Der Südkoreaner Son bezwang ManCity-Goalie Ederson zum zweiten Mal - 1:2.

Tottenham nach Tor-Krimi in Manchester im CL-Halbfinale

11. Minute: Bernardo Silva gelingt postwendend der Ausgleich, mit Hilfe von Rose, der seinen Schuss abfälscht. 

Tottenham nach Tor-Krimi in Manchester im CL-Halbfinale

21. Minute: Sterling wird mustergültig vom Belgier De Bruyne bedient und bringt die Citizens 3:2 in Führung. Fünf Tore in den ersten 21 Minuten - das hat's in der K.o-Phase noch nicht gegeben.

Tottenham nach Tor-Krimi in Manchester im CL-Halbfinale

Denkste! In der 73. Minute kommt Joker Fernando Llorente zum Abschluss und schiebt mit der Hüfte zum 3:4 ein. Damit sind die Spurs im Halbfinale. 

Turbulenter Auftakt

In Manchester entwickelte sich schon in der Anfangsphase eine spektakuläre Partie. Raheem Sterling egalisierte in der vierten Minute den 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel mit einem Schlenzer ins lange Eck nach Vorlage von Kevin den Bruyne.

Dann folgten zwei Aussetzer von Aymerick Laporte: In der siebenten Minute servierte der Innenverteidiger den Ball ideal für Son Heung-min und der Südkoreaner stellte auf 1:1, wobei City-Goalie Ederson das Kunstleder unter dem Bein durchrutschte. Rund 90 Sekunden später ließ sich Laporte ohne Bedrängnis den Ball von Lucas Moura abluchsen, Christian Eriksen spielte Son frei und der 26-Jährige brachte Tottenham mit einem sehenswerten Schuss in Führung.

Doch die Gastgeber ließen sich davon nicht beirren. In der elften Minute tauchte Bernardo Silva nach Pass von Sergio Aguero frei im Strafraum auf, sein Schuss fand, von Danny Rose entscheidend abgefälscht, den Weg zum 2:2 ins Tor. Abgerundet wurde der turbulente Auftakt in der 21. Minute, als Sterling den englischen Meister nach Querpass von De Bruyne aus spitzem Winkel wieder in Führung brachte.

Rekorde

Damit waren zu diesem Zeitpunkt zwei neue Champions-League-Rekorde aufgestellt: Noch nie gab es in einem Match der Königsklasse vier Tore in den ersten elf Minuten und fünf Tore in den ersten 21 Minuten. In der Folge ließen es beide Teams bis zur Pause ruhiger angehen.

Nach dem Seitenwechsel zog ManCity einen regelrechten Belagerungsring um den Tottenham-Sechzehner, Spurs-Keeper Hugo Lloris hatte bei einem Schuss von De Bruyne große Mühe (54.). Obwohl die Londoner immer mehr in die Defensive gerieten, hatten sie doch in der 58. Minute eine vielversprechende Gelegenheit, aber der Kopfball von Fernando Llorente aus guter Position landete genau in den Armen von Ederson.

FBL-EUR-C1-MAN CITY-TOTTENHAM

Der VAR gab das 5:3 für ManCity nicht. 

Spannend bis zum Schluss

Fast im Gegenzug erzielte City das 4:2. De Bruyne hatte das Auge für Sergio Aguero und der Argentinier überraschte Lloris mit einem Schuss ins kurze Eck. Danach kamen die Gäste langsam wieder auf und erzielte ihr drittes und letztlich entscheidendes Tor. Nach einem Eckball bugsierte Llorente den Ball mit Hüfte und Arm ins Netz, der Treffer zählte schließlich nach minutenlanger VAR-Konsultation.

In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst ließ Gündogan in der 86. Minute eine Topchance aus, dann jubelte ManCity über das vermeintliche 5:3 in der 93. Minute durch Sterling, aber nur kurz. Das Tor wurde aberkannt, weil Assistgeber Aguero bei einem durch Bernardo Silva abgefälschten Rückpass von Eriksen im Abseits gestanden war.

Klare Sache

Weit weniger Drama gab es in Porto. Zwar begannen die Gastgeber ambitioniert, aber Liverpool glückte mit dem ersten gelungenen Angriff in der 26. Minute die Führung. Nach Pass von Mohamed Salah bugsierte Sadio Mane den Ball über die Linie. Der Treffer wurde zunächst wegen angeblichen Abseits aberkannt, zählte dann aber noch VAR-Rücksprache.

In der 65. Minute sorgte Salah aus einem Konter für das 2:0 der Engländer, deren weitere Tore Roberto Firmino (77.) und Virgil van Dijk (84.) erzielten. Der Ehrentreffer der Portugiesen gelang Eder Militao (69.). Im Vorjahr hatte sich Liverpool gegen Porto im Champions-League-Achtelfinale mit einem Gesamtscore von 5:0 durchgesetzt, diesmal wurde es ein 6:1.

Tottenham nach Tor-Krimi in Manchester im CL-Halbfinale

Sadio Mane traf auch in Porto.

Kommentare