Unter Druck beim CL-Start: Salzburg steht vor Pflichtsieg

FILES-FBL-AUT-GER-SALZBURG-DORTMUND-HAALAND
Lok Moskau ist am Mittwoch Gegner im ersten Gruppenspiel und damit der vermeintlich leichteste Gegner in Gruppe A.

Wie ein Orkan brauste Salzburg vor 13 Monaten über die Champions League. 6:2 wurde das erste Gruppenspiel bei der Premiere in der Ära Red Bull (seit 2005) gegen Genk gewonnen, fünf der sechs Treffer schossen die Salzburger in begeisternden ersten 45 Minuten. 30.000 Fans in der Red-Bull-Arena standen kopf.

Ein Traumstart würde Salzburg dieses Jahr ebenfalls gut zu Gesicht stehen, auch wenn wegen Corona nur maximal 3.000 Zuschauer im Stadion sein dürfen. Denn wie 2019 gastiert am Mittwoch zum Auftakt der Gruppenphase mit Lok Moskau das Team aus dem vierten und vermeintlich schwächsten Topf in Salzburg (18.55 Uhr, Liveticker auf kurier.at).

Russlands Vizemeister ist zwar zum immerhin dritten Mal in Serie in der Champions League dabei, aber bei aller Qualität natürlich ein ganz anderes Kaliber als die beiden anderen Teams in Gruppe A: Bayern München und Atlético Madrid.

Will Salzburg zumindest die (Mini-)Chance wahren im Kampf um die beiden ersten Plätze in der Gruppe, die einen Startplatz im Achtelfinale garantieren, wird man Lok schlagen müssen. Und im Fernblick auf Platz 3, den Salzburg vor einem Jahr errang und der ein Überwintern in der Europa League garantiert, heißt es gegen den wohl direkten Konkurrenten verlieren verboten. Druck ist also durchaus da.

Für Salzburg war die Sommertransferzeit eine ungewöhnliche. Mit Hwang Hee-chan hat nur eine Stammkraft den Klub verlassen. Und trotzdem wird am Mittwoch eine ziemlich veränderte Elf im Vergleich zum ersten Gruppenspiel 2019 heute gegen Lok auflaufen.

Denn vier Spieler der Startelf vom 6:2 gegen Genk werden Trainer Jesse Marsch nicht zur Verfügung stehen. Neben dem Koreaner fehlen Erling Braut Haaland und Takumi Minamino, die schon im Jänner verkauft wurden, sowie der schwer verletzte Antoine Bernede. Abgänge, die wiegen. Das Quartett war an fünf der sechs Treffer gegen die Belgier beteiligt.

Salzburgs Kader ist wohl einer der schwächeren der vergangenen Jahre. Herausragende Einzelkönner wie früher Sadio Mané, Naby Keita oder Jonatan Soriano fehlen. Dass man sich anders als zu deren Salzburg-Zeiten für die Champions League qualifizieren konnte, spricht für das Kollektiv.

Salzburg ist in allen Bewerben seit dem Lockdown im Frühjahr ungeschlagen – auch, weil man im Kollektiv immer stabil genug war, um schwächere Phasen sehr oft schadlos zu überstehen und individuell noch immer gut genug ist, um in den stärkeren Phasen diese Spiele dann zu entscheiden. Beides wird wohl auch heute gegen die routinierten Russen der Schlüssel zum Erfolg sein.

Kommentare