Salzburg zu Gast in Leverkusen: "Wir wären Idioten"
Man muss kein Fußball-Experte sein, um zu wissen, dass Salzburg nicht als Favorit ins heutige Champions-League-Gastspiel in Leverkusen (21 Uhr/live Sky) geht. Die Mannschaft von Trainer Pep Lijnders steckt seit Wochen in der Krise, was die ohnehin schon nicht leichte Aufgabe gegen den amtierenden deutschen Meister noch schwieriger macht.
Unmöglich? Nein, denn dass die Salzburger das Fußballspielen nicht verlernt haben, haben sie beim letzten Auftritt in der Königsklasse bewiesen. Der 3:1-Auswärtserfolg gegen Feyenoord Rotterdam kam aus dem Nichts. „Ich hoffe, dass wir in Leverkusen wieder unser Feyenoord-Gesicht zeigen“, sagt Coach Lijnders. Er weiß aber auch: „Es wird eine große Aufgabe.“
Seine Spieler wollen den Negativlauf in der Liga jedenfalls ausblenden. „Ich freue mich riesig auf das Spiel“, verrät Tormann Alexander Schlager, „wir haben uns die Chance erarbeitet, uns auf dieser Bühne zu präsentieren. Und wir wären Idioten, wenn wir die nicht bestmöglich nutzen.“ Außenverteidiger Amar Dedic sieht das ähnlich: „Wir wollen zeigen, dass wir es besser können.“
Während der deutsche Doublesieger und Europa-League-Finalist am Samstag mit einem 5:2-Sieg (nach 0:2-Rückstand) gegen Heidenheim Selbstvertrauen tankte, schlitterten die Salzburger mit einer späten 1:2-Niederlage gegen den LASK tiefer in die Krise. „Gegen den deutschen Meister gehen wir definitiv nicht als Favorit ins Spiel, umso mehr wollen wir eine Überraschung“, sagte Offensivspieler Moussa Yeo. Dedic: „Auch wenn es schwer ist, versuchen wir, den Spieß umzudrehen. Ich bin heiß auf die Spiele, damit wir zeigen können, dass wir besser spielen können. Die Stimmung im Team ist gut, wir sind trotzdem positiv.“
Die BayArena ist jedenfalls ausverkauft, rund 800 Salzburg-Anhänger werden auch im Stadion sein. Die Salzburger werden auch jede Art der Unterstützung brauchen. Coach Lijnders erwartet sich einen Gegner mit "sehr viel Reife und unglaublich hoher Qualität". „Sie pressen sehr hoch und werden uns von Beginn an unter Druck setzen wollen.“
Nach drei Niederlagen zum CL-Start liegen die Salzburger in der Ligaphase nur auf Platz 30 von 36 Teams. Leverkusen ist unter Erfolgstrainer Xabi Alonso mit zwei Siegen und einem Remis gestartet, mit dem 0:4 in Liverpool setzte es für den Tabellen-13. jüngst aber einen Dämpfer. Zudem hat der Vierte der deutschen Bundesliga mit Personalsorgen zu kämpfen.
Unter anderem fällt Stürmer Victor Boniface fällt wegen einer Oberschenkelverletzung aus, sein tschechischer Ersatzmann Patrik Schick war mit einem Dreierpack gegen Heidenheim aber in Torlaune. Mit Jonas Hofmann und Martin Terrier sind zwei weitere Offensivkräfte nicht dabei, zudem fehlen der Werkself schon Amine Adli, Nordi Mukiele und Jeanuel Belocian verletzt. Alonso ist sich der Ausnahmesituation bewusst. „Wir müssen kreativ sein. Alle sind bereit dafür“, sagte der Spanier an seinem 43. Geburtstag am Montag.
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