Gegen Dinamo Zagreb: Salzburg hofft auf die Erlösung

Salzburgs Dedic (l.)
Salzburg jagt im Heimspiel gegen Dinamo Zagreb die ersten Punkte in der Königsklasse. Und will endlich treffen.

Tore und Punkte ist Salzburg in der der Champions League bisher schuldig geblieben. Nach den 0:3- und 0:4-Watschen gegen Sparta Prag und Brest sehnen die Bullen am Mittwoch (21.00 Uhr/live Canal+) im Heimspiel gegen Dinamo Zagreb auf Erlösung. Im Kampf um das Play-off der Teams auf den Rängen 9 bis 24 ist ein Sieg eigentlich Pflicht. Das jüngste Last-Minute-2:1 gegen Altach lässt Trainer Pepijn Lijnders zumindest hoffen: „Es ist ganz klar. Wir wollen die drei Punkte.“

Mit großen Ambitionen war Lijnders im Sommer angetreten. Der Saisonstart verlief durchaus erfreulich, das CL-Ticket war die erste Belohnung. Anfang September kam das Werkl aber ins Stottern, vier Niederlagen in sieben Spielen ließen plötzlich Zweifel aufkommen. An der veränderten Spielausrichtung Lijnders' ebenso wie an manchen Personalentscheidungen. Es folgten viele Gespräche im Verein, am vergangenen Samstag der erfolgreiche, über weite Phasen aber neuerlich ernüchternde Auftritt gegen Altach.

Das 2:1 brachte zwar „kein großes Selbstvertrauen. Aber er bringt uns weiter“, erklärte Lijnders. „Wenn man Champions-League-Spiele gewinnen will, muss man seine Chancen nützen“, betonte der Niederländer angesichts vieler letztlich fruchtloser Angriffe seines Teams - besonders gegen Brest. „Gegen Brest haben wir viel besser gespielt als gegen Prag. Da waren wir 56 Minuten wirklich mutig, hätten uns ein Tor verdient gehabt“, stellte er fest. „Ich glaube wirklich an dieses Team. Aber wir müssen wirklich alles dafür tun, das gesamte Potenzial ausschöpfen. Wenn wir das tun, dann können gute Dinge passieren.“

Zwei Jahre lang wartet Salzburg vor eigener Kulisse schon auf einen Sieg, der gelang beim 1:0 am 5. Oktober 2022 ebenfalls in der Königsklasse just gegen Dinamo Zagreb. Lijnders appellierte an seine Truppe, von Beginn an „den Funken überspringen“ zu lassen. „Was ich erwarte, ist, dass wir wirklich kämpfen, zusammen und um jeden Ball. Die Leute müssen von Beginn an die Leidenschaft spüren. Unser Pressing und Gegenpressing muss messerscharf sein und unser Spielaufbau mutig.“

Bis auf die verletzten Offensivkräfte Petar Ratkov und Moussa Yeo hat Lijnders alle Mann an Bord - auch der wichtige Mittelfeldmann Maurits Kjaergaard, der gegen Sparta und Brest fehlte, steht zur Verfügung. Im Tor wird nach seiner Rückkehr gegen Altach wieder ÖFB-Teamgoalie Alexander Schlager erwartet. Bereits am Montag waren rund 23.000 Tickets an den Fan gebracht, 1.500 davon im mit kroatischen Fans ausverkauften Gästesektor.

Dinamo kommt nicht nur mit bekannt stimmgewaltigem Anhang, sondern auch mit Ex-WAC- und Austria-Wien-Coach Nenad Bjelica an der Seitenlinie. „Ein Vorteil“ für den Gegner, wie Lijnders bemerkte. Bjelica übernahm Ende September von Sergej Jakirovic, auch bei Dinamo läuft es aktuell nicht perfekt. Der Serienmeister liegt in der Liga nach dem jüngsten 2:2 gegen Istra vier Punkte hinter Leader Hajduk Split, in der CL kassierte man noch unter Jakirovic beim 2:9 gegen Bayern München eine historische Schlappe.

Zwei Wochen später zeigte sich die Truppe unter Bjelica gegen Adi Hütters Monaco aber wie verwandelt und rang den Franzosen ein 2:2 ab. Gestandene Spieler wie Kroatiens Teamstürmer Bruno Petkovic, gegen Salzburg wegen einer Adduktoren fraglich, treffen bei Dinamo auf Jung-Nationalspieler wie Martin Baturina und Petar Sucic - letzterer Cousin von Ex-Salzburger Luka Sucic. Einer der zahlreichen Legionäre ist mit Samy Mmaee der Cousin von Rapids Ryan Mmaee.

Gegen keinen Gegner hat man international öfter gespielt. Acht Mal maßen sich die Bullen mit Dinamo seit 2009, holten dabei vier Siege und kassierten nur eine Niederlage. Die war mit dem 1:2 n.V. im Rückspiel des CL-Quali-Play-offs 2016 denkbar bitter. Die jüngsten Vergleiche endeten in der CL-Gruppenphase 2022/23 mit einem 1:0-Heimsieg und einem 1:1-Auswärtsremis. Vom aktuellen Kader waren damals schon Kjaergaard, Amar Dedic, Lucas Gourna-Douath, Nicolas Capaldo und Kamil Piatkowski dabei. Stürmer Fernando schaute einst wie heute verletzt zu.

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