Knapper Austria-Sieg gegen Hafnarfjördur
EU hin oder her, ein Jahr lang gehörte Austria nicht zu Europa. Am Dienstag gab der österreichische Meister sein Comeback auf der internationalen Bühne und gewann schmucklos 1:0. Das Rückspiel könnte in einer Woche in Island noch zur Zitterpartie werden. „Wenn wir taktisch gut agieren, dann sollte es aber kein Problem werden“, ist Marko Stankovic optimistisch.
Austria-Trainer Nenad Bejlica rotierte. Nicht so sehr wegen der zuletzt erlittenen Pleite in Salzburg, vielmehr würfelte er im Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde gegen Hafnarfjördur sein Personal durcheinander, um etwas mehr Frische ins Spiel zu bringen.
Frische. Das von Bjelica meist verwendete Wort der letzten zwei Wochen. Die Austria hätte noch zu wenig davon, meint der Trainer. Vier frische Kräfte brachte Bjelica daher mit Rotpuller, Koch, Stankovic und Royer.
Das Spiel startete mit einem Schreck in Violett. Suttner rutschte aus und verlor den Ball an Snorrason, der Gudnason in Position brachte, doch Goalie Lindner entschärfte in höchster Not. Der Puls beschleunigte sich dabei auch bei den sechs mitgereisten isländischen Fans, die in ihrem Sektor von drei Ordnern und sieben Polizisten schärfstens bewacht wurden und sich ob der ordnungshüterischen Übermacht brav verhielten. Es sollte die einzige Torchance der Gäste bleiben.
Führung
Die Austria war somit gewarnt, dementsprechend vorsichtig agierte sie auch. Man suchte Lücken in der kompakten Formation der Isländer, allein die gewählten Mittel brachten meist keine befriedigenden Lösungen. Nur einmal fand man, wonach man suchte: Suttner mit einem schnellen Einwurf, Grünwald dreht sich um die Achse und spielt blind in die Mitte, wo Royer richtig steht und zum 1:0 abstaubt.
Die uninspirierten und biederen Isländer brachten auch nach der Pause nach vorne gar nichts zustande, in der Defensive stemmten sie sich gegen die Überlegenheit der Austria und hatten dabei Fortuna auf ihrer Seite. Jun traf mit einem Schuss nur die Latte, Royer hätte kurz danach seinen zweiten Treffer machen müssen, Stankovic hatte das 2:0 auf dem Fuß. Es fiel jedoch nicht, weil es der Austria an Präzision und Nachdruck fehlte.
Optimismus
„In der Mitte haben wir uns zu wenig bewegt“, gestand Stankovic. Markus Suttner trauerte einem möglichen zweiten Treffer nach. „Wir hatten ja Chancen. Der Gegner wiederum ist nur einmal wegen eines Eigenfehlers von uns gefährlich geworden. Ich denke schon, dass uns der Aufstieg gelingen wird, weil ich überzeugt davon bin, dass uns dort ein Tor gelingt.“
Wien, Generali-Arena, 8.075, SR Bobby Madden/ECO.
Tor: 1:0 (25.) Royer
Austria: Lindner - F. Koch, Rotpuller, Ortlechner, Suttner - Mader - Royer (80. Murg), A. Grünwald, Stankovic, Jun (76. Spiridonovic) - Hosiner (83. Okotie)
Hafnarfjördur: R. Oskarsson - B. Gudmundsson (76. Jonsson), Thorisson, Bjarnason, Tillen - Sverisson, Palsson - Snorrason, Emilson, Gudnason (86. I. Oskarsson) - Björnsson (71. Ingvarsson)
Gelbe Karten: Rotpuller bzw. Thorisson, B. Gudmundsson
Nenad Bjelica (Austria-Trainer): "Es war ein verdienter Sieg. So wie wir den Gegner erwartet haben, hat er auch gespielt, er war sehr defensiv orientiert. Wir haben trotzdem die eine oder andere gute Chance vorgefunden, aber leider nicht genutzt. Das 1:0 ist aber ein positives Ergebnis. Auf Island werden wir mehr Räume haben. Ich denke, dass wir dort auch gewinnen können. Wir werden auch auf Sieg spielen."
Manuel Ortlechner (Austria-Kapitän): "Wir wollten mehr als ein Tor schießen, dass ist uns leider nicht gelungen. Die Chancen waren auf alle Fälle da. Das Ergebnis ist grundsätzlich okay. Wir haben gewusst, dass wir viel in Ballbesitz sein werden, aber wir waren manchmal zu hektisch, es waren vermeidbare Fehlpässe dabei. Ich bin nur gespannt, wie es die Isländer zu Hause angehen. Ich denke nicht, dass sie noch einmal so defensiv agieren werden."
Daniel Royer (Austria-Torschütze): "Wir haben 90 Minuten das Spiel gemacht. Bitter ist, dass wir nur 1:0 gewonnen haben. Die Isländer haben fast nur mit hohen Bällen agiert und sich hinten reingestellt. Wir hatten gute Möglichkeiten, aber nicht zwingende. Das Ziel war ein Zu-Null-Sieg, das haben wir gemacht. Nächste Woche in Island müssen wir noch einmal 90 Minuten Gas geben."
Alexander Grünwald (Austria-Spieler): "Wir können zufrieden sein, immerhin sind die Chancen auf den Aufstieg gestiegen. Es ist immerhin die Champions-League-Qualifikation, wir spielen ja gegen Mannschaften, die auch Fußball spielen können."
Schachtar Karagandy (KAZ) - Skenderbeu Korca (ALB) 3:0 (1:0)
Nomme Kalju (EST ) - Viktoria Pilsen (CZE) 0:4 (0:1)
Dinamo Tiflis (GEO) - Steaua Bukarest 0:2 (0:0)
FC Basel - Maccabi Tel Aviv 1:0 (1:0)
FC Nordsjälland (DEN) - Zenit St. Petersburg 0:1 (0:0)
PAOK Saloniki - Metalist Charkiw (UKR) 0:2 (0:1)
PSV Eindhoven - Zulte Waregem (BEL) 2:0 (0:0)
Dinamo Zagreb - Sheriff Tiraspol (MDA) 1:0 (0:0)
Olympique Lyon - Grasshoppers Zürich 1:0 (0:0)
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