Champions League: Salzburg verliert gegen Real Sociedad mit 0:2

Champions League: Salzburg verliert gegen Real Sociedad mit 0:2
Gegen den vermeintlich leichtesten Gruppengegner lagen die Hausherren in Wals-Siezenheim nach Halbzeit eins bereits 0:2 zurück.

Mit dem überraschenden 2:0-Auftaktsieg gegen Benfica in Lissabon durfte Salzburg Höhenluft schnuppern. Gegen Real Sociedad wurde Österreichs Serienmeister aber zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Dass die Landung nicht ganz so schmerzhaft ausfiel, dafür sorgte eine klare Leistungssteigerung nach der Pause – die jedoch nicht belohnt wurde.

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Groß war die Vorfreude aufs erste Heimspiel in der Königsklasse, königlich präsentierten sich aber nur die Gäste aus San Sebastian, der einstigen Sommerresidenz des spanischen Königs. Real Sociedad war über weite Strecken überlegen, der 2:0-Erfolg war trotz der Steigerung der Salzburger verdient.

Salzburger Fehlstart

Der Start war nicht ansatzweise ähnlich gut wie vor zwei Wochen bei Benfica. Im Gegenteil. Die Schüsse von Barrenetxea (2.) und Oyarzabal (6.) waren nur die Vorboten, dann brachte der Kapitän der Basken seine Mannschaft schon früh auf Siegkurs. Solet attackierte zu zögerlich – und der Oyarzabal schob den Ball überlegt ins lange Eck (7.).

Es wäre zum Haare raufen gewesen für Salzburgs Trainer Gerhard Struber – wenn er welche hätte. Seine Mannschaft bekam einfach keinen Zugriff, dazu fehlte die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen – es war in alles Bereichen ein paar Prozentpunkte zu wenig. Dazu präsentierte sich Real Sociedad extrem stark, ballsicher und überzeugte mit schnellen Kombinationen.

Fußball-Champions-League, Gruppe D - 2. Runde:

Red Bull Salzburg - Real Sociedad: Endstand 0:2 (0:2).

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 28.227 Zuschauer, SR Bartosz Frankowski (POL)

0:1  (7.) Oyarzabal
0:2 (27.) Mendez
 

Salzburg: Schlager; Dedic, Solet (46. Baidoo), Pavlovic, Terzic; Gourna-Douath; Bidstrup (65. Capaldo), Gloukh (78. Sucic), Kjaergaard (46. Forson); Simic, Konate (46. Ratkov)

Real Sociedad: Remiro; Traore (84. Elustondo), Zubeldia, Le Normand (46. Pacheco), Munoz; Mendez (82. Turrientes), Zubimendi, Merino; Kubo (63. Cho), Oyarzabal, Barrenetxea (63. Fernandez)

Gelbe Karten: Solet, Pavlovic, Baidoo, Struber (Trainer) bzw. Le Normand, Mendez

Vielleicht wäre alles anders gelaufen, hätte Konate den linken  Fuß benutzt und den Ball damit unter die Latte statt mit Rechts auf den zweiten Rang gejagt (11.).  So gaben die Hausherren in Halbzeit eins keinen einzigen Schuss aufs Tor ab. Salzburg war überfordert – ein ungewohntes, weil seltenes Bild.

Ein weiterer Beweis dafür: Den Basken reichte ein Doppelpass, und Mendez konnte übers halbe Feld marschieren. Ein perfekter Konter zum 2:0 (27.) – aber die Salzburger machten es den Gästen auch zu leicht. Sie waren mit dem 0:2 zur Pause noch gut bedient.

Acht Spieler im spanischen Nationalteam

Es wäre an sich keine Schande, gegen ein Spitzenteam aus der spanischen Liga zu verlieren, immerhin stehen aktuell acht Sociedad-Spieler auf der Liste des spanischen Teamchefs (alle in der Startelf). Doch die Salzburger wollten die erste Halbzeit, in der ihnen die Basken ein Lehrspiel erteilten, nicht so auf sich sitzen lassen.

Nach Seitenwechsel kamen Baidoo, Ratkov und Forson für Solet, Konate und Kjaergaard – und mit ihnen mehr Feuer ins Spiel der Hausherren. Das sollte auch gleich belohnt werden – fast. Der vermeintlich gefoulte Simic hatte sich schon den Ball zum Elfmeter bereitgelegt, doch nach VAR-Intervention nahm der polnische Schiedsrichter seine Strafstoß-Entscheidung zurück.

Schiedsrichter Frankowski am Spielfeldrand vor dem Bildschirm beim VAR-Check

Der VAR-Check brachte den Salzburgern heute nichts

Aber Salzburg war wie ausgewechselt, brachte plötzlich all seine Tugenden auf den Platz. Nur das mit dem Tore schießen klappte nicht. So endete auch die Sturm- und Drangphase ohne zählbaren Erfolg. Salzburg haderte mit einigen Schiedsrichter-Pfiffen, hatte aber auch Glück, dass Pavlovic nach einem Frustfoul nur Gelb sah.

Fazit: Wer erst nach der Pause aufwacht und in der 95. Minute zum ersten und einzigen Mal aufs Tor schießt, muss sich nicht wundern, wenn er verliert.

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