CL-Duell Arsenal - Bayern: Arsène Wenger im Fokus

Soll er bleiben oder gehen? Der Arsenal-Coach steht vor dem Duell mit den Bayern in der Champions League im Fokus.

Konstanz ist eine Sache des Arsène Wenger. Im positiven Sinne, meinen die einen, weil er bereits seit 1997 die sportlichen Geschicke des FC Arsenal lenkt, ohne den Klub jemals auch nur annähernd in Schräglage gebracht zu haben. Konstanz im Negativen sagen die anderen, weil er regelmäßig an großen Titelgewinnen vorbeischrammt und seit 2004 nicht mehr die englische Meisterschaft mit den Londonern gewinnen konnte.

Kritik

Diese Serie wird Wenger in diesem Jahr fortsetzen. Zehn Punkte liegt Arsenal in der Premier League hinter Tabellenführer Chelsea. Und nicht zuletzt deshalb ist der 67-Jährige auch mehr und mehr in die Kritik geraten. "Genug ist genug, es ist Zeit zu gehen" stand da auf einem Transparent im Emirates Stadium. "Wenger raus" auf einem anderen. Ob er sich die Kritik zu Herzen nimmt? "Wir sollten einzelne Fans nicht zu wichtig nehmen. Es geht nicht um mich, es geht um Arsenal", entgegnete der Franzose, dessen Vertrag im Sommer ausläuft und der seine Zukunft offenbar selbst bestimmen kann. Arsenal hat dem Langzeit-Manager eine Vertragsverlängerung um zwei Jahre angeboten.

CL-Duell Arsenal - Bayern: Arsène Wenger im Fokus
(FILES) This file photo taken on May 24, 2009 shows Arsenal's fans showing their support for Arsene Wenger before the game against Stoke City during their Premier League football match at The Emirates Stadium in London, on May 24, 2009. Arsene Wenger memorably announced his arrival as a revolutionary force in England by banning his players from eating sweets, but the Arsenal manager's reign has turned increasingly sour as he marks the 20th anniversary of his appointment. Arguably the most significant agent of change in the Premier League era, the 66-year-old's achievements in revitalising both Arsenal and English football will rightly be celebrated in this milestone week for the urbane Frenchman. / AFP PHOTO / CHRIS RATCLIFFE / RESTRICTED TO EDITORIAL USE. No use with unauthorized audio, video, data, fixture lists, club/league logos or 'live' services. Online in-match use limited to 75 images, no video emulation. No use in betting, games or single club/league/player publications. / TO GO WITH STORY BY STEVEN GRIFFITHS
Wahrscheinlich, weil Klubbesitzer und Geschäftsmann Stan Kroenke Stabilität wichtiger ist, als der Gewinn großer Titel. Der Amerikaner dürfte Gefallen an der vergleichsweise kontinuierlichen Arbeitsweise seines Trainers finden. Es heißt, dem Immobilienhai, dem auch das NHL-Team Colorado Avalanche und die Basketballer der Denver Nuggets gehören, wäre vor allem die ständige Teilnahme an der Champions League wichtig. Seit 1998, einem Jahr nach Wengers Amtsantritt, spielt Arsenal durchgehend in Europas Königsklasse.

Ausgaben

Und im Vergleich mit den Klubs aus Manchester ist Arsène Wenger auf dem Transfermarkt sparsamer. Während Arsenal in den letzten drei Jahren 220 Millionen Euro mehr für Spieler ausgegeben, denn eingenommen hat, waren es bei Manchester City (380 Millionen Minus) und ManUnited (428) deutlich mehr. Verblüffend winzig im Vergleich wirkt das Transferminus von 21 Millionen des FC Chelsea im selben Zeitraum.

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(FILES) This file photo taken on May 08, 2016 shows Arsenal fans holding up signs calling for the resignation of Arsenal's French manager Arsene Wenger after the English Premier League football match between Manchester City and Arsenal at the Etihad Stadium in Manchester, north west England, on May 8, 2016. Arsene Wenger memorably announced his arrival as a revolutionary force in England by banning his players from eating sweets, but the Arsenal manager's reign has turned increasingly sour as he marks the 20th anniversary of his appointment. Forced to endure verbal abuse and calls for his resignation, Wenger has been battered like never before over the past 18 months. And failure again this season to win either the Premier League or Champions League could spell the end of one of English football's most celebrated figures -- and with it the closing of an era. / AFP PHOTO / PAUL ELLIS / RESTRICTED TO EDITORIAL USE. No use with unauthorized audio, video, data, fixture lists, club/league logos or 'live' services. Online in-match use limited to 75 images, no video emulation. No use in betting, games or single club/league/player publications. / TO GO WITH STORY BY STEVEN GRIFFITHS
Die Fans wollen aber freilich mehr als nur Stabilität. Und jene, die von großen Titeln träumen und Arsène Wenger das ständige Versagen im Rennen um die Meisterschaft ankreiden, missfällt auch die – wiederum konstante, aber negative – Bilanz in der Champions League. Seit 2011 war für die Londoner sechs Mal in Serie im Achtelfinale Endstation. 2013 und 2014 musste man sich jeweils den Bayern geschlagen geben. Und ausgerechnet in diesem Jahr, indem das Vertrauen in Wenger geschwunden zu sein scheint, sind wieder die Bayern Gegner.

"Wir haben schlechte Erfahrungen mit ihnen, aber diesmal glaube ich, dass sich uns eine gute Gelegenheit bietet", sagte Wenger im Vorfeld des Hinspiels am Mittwoch (20.45 Uhr/live ORFeins, ZDF, Sky und SRF2). "Wir haben diesmal den Vorteil, dass wir das Rückspiel zu Hause bestreiten", klammert sich der Elsässer an einen Strohhalm. Wie dünn dieser ist, wird sich heute zeigen.

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