"Rapid muss immer siegen"
Eine Mitgliedschaft auf Lebenszeit ist ein Bekenntnis. Nach drei Niederlagen in Folge könnte das auch als Strafe verstanden werden. Steffen Hofmann, 34 Jahre alt und gefühlt beinahe ebenso lang bei Rapid als Fußball-Profi angestellt (seit 2002), würde das freilich nie so sehen.
Am Freitag bekräftigte der Langzeit-Kapitän seine innige Beziehung zum Rekordmeister, er überwies die erforderlichen 1899 Euro (entspricht dem Jahr der Vereinsgründung) und bekam dafür die neueste Form der Mitgliedschaft mit der Nummer elf (entspricht seiner Trikotnummer) überreicht.
Als "turbulent wie jedes Jahr" bezeichnete Hofmann anschließend das Jahr 2014 aus Sicht eines Rapidlers. Als letzter Gast des Jahres kommt am Samstag der Tabellenletzte aus Wiener Neustadt ins Happel-Stadion (18.30 Uhr). Der aktuelle Trend spricht für die Niederösterreicher (2:0-Sieg gegen Wolfsberg), ansonsten nicht viel. Das Selbstvertrauen der Neustädter ist dennoch groß, exakt 2,02 Meter, und es hat sogar einen Namen: Stefan Maierhofer. Der Ex-Rapidler, Ex-Salzburger, Ex-Teamspieler und Ex-Vereinslose bestreitet sein zweites Spiel für seinen neuen Arbeitgeber. Die Trefferquote des Stürmers liegt nach Spiel eins bei einem Tor pro Partie.
Klingt vielversprechend. Vielleicht hat Wiener Neustadt auch deshalb einen limitierten (139 Stück) und von Maierhofers Hand signierten Fanschal anfertigen lassen.
Neu: Schal und Trainer
Neu ist in Neustadt nicht nur das Sortiment an Fan-Utensilien, sondern auch der Trainer: Helgi Kolvidsson wird zum allerersten Mal auf der Trainerbank von Wiener Neustadt sitzen. Ein verändertes Auftreten des Gegners erwartet der Rapid-Trainer deshalb aber nicht. Auf eine mögliche Drucksituation angesprochen, antwortet Zoran Barisic mit einer Portion Sarkasmus: "Rapid muss immer siegen, muss immer Titel holen, muss Real Madrid schlagen." Das inkludiert irgendwie auch Wr. Neustadt.
Bei Rapids punktgleichem Stadtrivalen, der Wiener Austria, geht es dagegen nach zwei Siegen in Folge ausnahmsweise entspannt zu. Mit einer Niederlage in Ried (16 Uhr) kann sich das freilich rasch ändern.
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