Bundesliga-Vergleich: Sturm-Rekord, Austria-Minus und der LASK-Schock
Viele Millionen schwer: Der Titel von Sturm (re.), wie der Stadionkredit vom LASK
Die vergangene Saison brachte extreme Spannung bis zur letzten Minute im Kampf um den Meistertitel - und aufsehenerregende Finanzzahlen, die der jährliche Bericht der Bundesliga ins Licht rückt. Alle Vereine mussten die wesentlichen Werte von Sommer 2024 bis 30. Juni 2025 sowie ihre Jahresabschlüsse an die Liga schicken.
Ein Verein hat das verweigert und wird dafür bestraft werden.
Ein KURIER-Best-of im Millionenspiel:
156,7 Millionen
erwirtschaftete Salzburg. Das sind 26 Millionen Euro weniger als in der Vorsaison, dementsprechend ist auch der Gewinn um 22 Millionen auf „nur“ 2,8 Millionen eingebrochen.
Das liegt ebenso an den Personalkosten, die gleich um 10 Millionen auf Österreichs Rekordwert von 56,4 Millionen explodiert sind.
97,2 Millionen
beträgt das erschreckend hohe Fremdkapital – also Verbindlichkeiten oder Rückstellungen – beim LASK, das sind noch einmal 2,5 Millionen mehr als im Vorjahr. Vor dem Stadionbau auf der Gugl lag der Wert bei 18,1 Millionen.
Bedenklich ist auch der Anstieg um 15 Millionen beim Fremdkapital der Austria auf immense 75,1 Millionen. Bei der Hauptversammlung vergangene Woche wurde betont, dass durch den Stadionverkauf und den Schuldenschnitt der Wert aktuell auf „nur“ noch 35 Millionen Fremdkapital sinkt.
95,2 Millionen
beträgt der Rekordertrag von Sturm in der Meistersaison. Durch die Champions League und lukrative Transfers konnte der Umsatz um satte 40 Millionen gepusht werden.
Damit sind die Grazer klar die Nummer 2 hinter Salzburg (156,7), deutlich vor Rapid (61,4) und dem LASK (49,3).
34,7 Millionen
beträgt der gleich um 9 Millionen angestiegene Personalaufwand von Sturm. Obwohl auch bei Rapid dieser Faktor deutlich angestiegen ist, sind 28,5 Millionen der Hütteldorfer fürs Personal noch deutlich weniger als in Graz.
Beim LASK haben 19,6 Millionen an Ausgaben nicht für den Europacup gereicht. Die Austria (14,9) und der WAC (8,9) wurden mit deutlich weniger beinahe Meister.
Wie teuer es nach dem Aufstieg wird, hat Sturms Lokalrivale erlebt: Beim ehemaligen Zweitligisten GAK sind die Personalkosten um gleich drei Millionen auf 6,8 hochgeschnellt.
12,6 Millionen
Gewinn bei Sturm sind deutlich mehr als alle anderen Vereine mit einem Plus zusammen erwirtschaftet hätten. „Ein einmaliger Ausreißer“, nennt das Präsident Jauk, der einen Teil davon jetzt in das Trainingszentrum investieren lässt.
8,4 Millionen
kostete das Personal in Liefering. Das ist natürlich mit großem Abstand der Höchstwert in der 2. Liga. Die Kosten für die Red-Bull-Talente würden „oben“ beinahe für die Top-6 ausreichen – der WAC hatte mit 8,9 Millionen die sechsthöchsten Ausgaben für die Profis.
7,7 Millionen
beträgt das heftige Minus der Austria. Für die laufende Saison peilen die Violetten einen ausgeglichenen Wert an.
Ansonsten musste aus der obersten Liga nur Ried mit 0,99 eine knappe Million Minus vermelden. Die Innviertler haben demnach im Aufstiegsrennen riskiert – und gewonnen.
Heftig fällt in der 2. Liga das Jahresergebnis in St. Pölten nach den Investitionen von FC32 aus: 3,4 Millionen minus! Der Ex-Investor hat das noch ausgeglichen, deswegen konnte der SKN erstmals das negative Eigenkapital des Vereins auf Null stellen.
Beinahe traditionell katastrophal fällt das Ergebnis in Kapfenberg aus. Bei nur 2,4 Millionen an Einnahmen machte der KSV 1,2 Millionen minus.
1,4 Millionen
überwies der WAC an „Agenten und Spielervermittler“. Der Hintergrund zur ungewöhnlichen Pole Position der Wolfsberger in Österreich: Der Cupsieger verzichtet auf einen Sportdirektor und bietet Managern, wie etwa einem Experten für den israelischen Raum, schöne Belohnungen für Vertragsabschlüsse.
Auf den Rängen folgen die Wiener Vereine. Um jeweils rund 200.000 Euro sind die Zahlungen bei Rapid (0,9 Millionen) und der Austria (0,8 Millionen) hinaufgegangen.
Am wenigsten gab es für Berater bei Blau-Weiß zu holen, insgesamt nur 0,18 Millionen.
0 Euro
sind von den Zahlen aus Klagenfurt geprüft. Die Bundesliga hat zwar die Meldung des Absteigers veröffentlicht, aber darauf hingewiesen, dass „bis dato“ nur „ungeprüfte Informationen“ vorliegen.
Für diesen Lizenzverstoß werden die Kärntner noch bestraft werden.
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