WAC dreht Spiel gegen Rapid

WAC dreht Spiel gegen Rapid
Auf gefrorenem Rasen siegen die Wolfsberger, die in sieben Duellen nie verloren haben.

Der wiedergewählte Bundesliga-Präsident Hans Rinner hat Verständnis für jene Klub-Chefs, die nicht in eine Rasenheizung investieren wollen. Vielleicht gibt es nach der gestrigen Rutschpartie im Lavanttal doch noch ein Umdenken zu verpflichtenden Rasenheizungen.

Denn das nur fußballähnliche Geschehen beim 2:1 des WAC gegen Lieblingsgegner Rapid beschädigte das Produkt Bundesliga ein weiteres Mal. Wobei sich die Wolfsberger auf gefrorenem Rasen nach drei Niederlagen in Folge wieder über drei Punkte freuen dürfen. Damit geht auch die schwarze Serie von Rapid gegen die Lavanttaler weiter: Auch im siebenten Versuch gibt es nicht den ersten Erfolg – obwohl die Rapidler zum dritten Mal in Folge gegen ihren Angstgegner in Führung gegangen waren.

Falsche Schuhe

Die meisten Rapidler liefen mit „Tausendfüßlern“, also mit Schuhen für Kunstrasen-Plätze ein. Standfest präsentierten sich die Gäste dennoch nicht. Die Wolfsberger hatten schon am Mittwoch gegen Salzburg (1:2) auf dem gefrorenen Rasen üben dürfen und zeigten, wie es gehen könnte. Vor allem Kerhe war zu Beginn auffällig: Der erste Versuch des Flügelspielers ging knapp drüber (10.), den zweiten entschärfte Novota (16.).

Der 30-jährige Tormann lief als einziger Routinier für Rapid ein, weil Trainer Barisic in Hinblick auf das Entscheidungsspiel in Kiew (Donnerstag) Hofmann und Boskovic schonte. Sonnleitner gab in Vertretung von Hofmann und Trimmel (gesperrt) den Kapitän.

Auch beim WAC fehlte neben Polverino mit Sollbauer der Kapitän gesperrt. Die WAC-Defensive stand dennoch sicher. Die Gäste machten es dem Abstiegskandidaten aber auch nicht allzu schwer. Der übliche Versuch, mit Kurzpass-Spiel zum Erfolg zu kommen, war zum Scheitern verurteilt. Und bei den hohen Bällen war der kleine Boyd-Ersatz Starkl hoffnungslos unterlegen.

Glückliche Führung

Deshalb schoss in der ersten Hälfte nur der WAC aufs Tor. Novota rettete gegen Topcagic (25.), bei einem Liendl-Freistoß (34.) und wieder gegen Kerhe (40.). In Führung gingen nach der Pause (und einigen Schuh-Wechseln sowie Taktik-Änderungen) aber die Wiener.

Joker Wydra legte für Guido Burgstaller ab. Der Kärntner zog in seiner Heimat kompromisslos ab und traf genau unter die Latte – 0:1 (51.).

Wie immer gegen Rapid gab der WAC nicht auf und kam nach einer Stunde zum verdienten Ausgleich. Mihret Topcagic hatte Dibon stehen gelassen und mit einem gefühlvollen Schuss ins Kreuzeck getroffen.

Topcagic war es auch, der gegen Sonnleitner einen Freistoß geschickt in optimaler Position herausholte. Michael Liendl traf mit dem bereits neunten Saisontreffer ins Eck und zum 2:1 (74.).

Rapid kam nicht mehr zurück. WAC-Routinier Joachim Standfest bleibt realistisch: „Man sollte dieses Spiel nicht überbewerten.“

WAC - SK Rapid Wien 2:1 (0:0)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 4.300 Zuschauer, SR Eisner.


Torfolge: 0:1 (51.) Burgstaller
1:1 (61.) Topcagic
2:1 (74.) Liendl

WAC: Dobnik - Standfest, Hüttenbrenner, Rnic, Baldauf - Putsche - Kerhe, De Paula, Liendl, Gotal (93. Suppan) - Topcagic (89. Falk)

Rapid: Novota - Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Behrendt, Petsos (82. Boyd) - Sabitzer, Schaub (46. Wydra), Burgstaller (83. Grozurek) - Starkl

Gelbe Karten: Baldauf bzw. keine

Tabelle

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Das war ein extrem wichtiger Sieg für uns, nachdem wir zuletzt mehrmals nicht für unser gutes Spiel belohnt worden sind. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, sie hat sich nach dem Gegentor zurückgekämpft und am Ende verdient gewonnen, weil sie in jeder Hinsicht heute klar besser als der Gegner war."

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Diese Niederlage tut natürlich weh. Es war aber wie befürchtet, der Zufallsgenerator auf diesem holprigen Rasen eingeschaltet und das Glück nicht auf unserer Seite. Bei diesen Platzverhältnissen ist es sehr schwer, attraktiven Fußball zu spielen, deswegen war es generell kein gutes Spiel."

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