Dank eines schlimmen Fehlers von Hedl gewinnt Sturm gegen Rapid
Es passte irgendwie zur Dramaturgie. Ausgerechnet Niklas Hedl, einer der „Retter“ seines Teams, wurde im ersten Teil der Trilogie zum traurigen Helden. Der 23-jährige Rapid-Tormann ermöglichte Sturm mit einem schweren Missgeschick den 1:0-Heimsieg. Sein Trainer Robert Klauß spendete sofort nach Spielende Trost: „Er hat eine Supersaison und ist reif genug, um das wegzustecken“, sagte der Deutsche.
1:0 (79.) Biereth
Sturm: Jaros - Gazibegovic (74. Johnston), Affengruber, Wüthrich, Lavalee - Gorenc Stankovic - Horvat (62. Böving), Kiteishvili (84. Schnegg), Prass - Biereth, Jatta (62. Camara)
Rapid: Hedl - Oswald, Kasanwirjo, Hofmann, Auer - Grgic, Kerschbaum (89. Kaygin) - Seydi (74. Jansson), Seidl, Lang (74. Mayulu) - Grüll
Gelbe Karten: Affengruber bzw. Kerschbaum, Grüll
Graz, Merkur-Arena, 15.205 (ausverkauft), SR Hameter
Im Zweikampf der besten Fans des Landes haben die Wiener aber schon am Mittwoch im Heimspiel die Gelegenheit zur Revanche, ehe es am 1. Mai zum dritten und vorerst letzten Teil der Trilogie kommt – dem ÖFB-Cupfinale. Das Spiel in Klagenfurt ist bereits ausverkauft.
Beide Teams konnten viel Selbstvertrauen ins Match im Liebenauer Stadion mitbringen, die Gäste aus Wien hingegen nicht alle Leistungsträger. Während bei Sturm nur Langzeitverletzte nicht präsent waren, musste Rapid vor allem Querfeld und Burgstaller vorgeben, dafür agierte Seydi erstmals in der Startelf und Grüll kehrte dorthin zurück. Obendrein wurde Kasanwirjo von Trainer Klauß in die Innenverteidigung gestellt, um den schnellen Jatta zu entschärfen.
Rasant, aber ohne Höhepunkte verlief die erste Viertelstunde. Die erste Chance hatte Neo-Vater Wüthrich nach 16 Minuten. Die Gäste machte vor allem in der Zentrale die Räume eng und ließen wenig zu. Erst als bei Rapid in der 35. Minute die erste allgemeine Verunsicherung einkehrte, gab es die erste Großchance. Jattas Heber fälschte Goalie Hedl ab, Hofmann rettete deutlich vor der Linie.
Sturm hatte Rapid unter Krontrolle
Es blieb der einzige Schuss auf das Tor vor der Pause, sonst hatte Rapids Defensive zumeist alles im Griff, die Offensive blieb jedoch ungefährlich. Hälfte zwei begann mit zwei guten Chancen für Sturm. Zunächst vergab der bis dahin glanzlose Kiteishvili, dann abermals der Norweger Jatta. Bei Rapid vergab Seydi eine Chance aus spitzem Winkel, der Franzose spielte gelegentlich seine Schnelligkeit aus, war aber zumeist zu ungestüm. Dann zeichnete sich Rapid-Tormann Hedl gegen Kiteishvili aus.
Das Missgeschick
Aber ausgerechnet der starke Schlussmann ließ dann einen Ball aus, den Mika Biereth zur Führung verwandelte (79.). Rapid warf alles nach vor, Tormann Jaros hielt Sturms Sieg fest. „Das Spiel von uns brachte auch Positives, ein 0:0 wäre logisch gewesen“, sagt Klauß.
Die Sturm-Fans sangen nach dem Schlusspfiff bereits vom Meistertitel. Zumindest bis zu Salzburgs Heimspiel am Sonntag gegen Klagenfurt sind die Steirer Tabellenführer.
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