Sturm gewinnt bei der Admira
Es gab so eine Befürchtung, die das Bundesligaspiel zwischen Admira und Sturm Graz begleitete: Dass der Ball auf der Mittelauflage liegt und 90 Minuten lang nicht bewegt wird.
Denn: Während die gastgebende Admira, die Sensationsmannschaft des ersten Liga-Viertels, in bislang jedem Meisterschaftsspiel weniger Ballbesitz aufweisen konnte als der jeweilige Gegner (von Rapid bis Grödig!), gewannen die Grazer in dieser Saison nur dann Spiele, wenn sie über weite Strecke der jeweiligen Partien den Besiegten den Ball überließen.
Aber keine Sorge, der Ball rollte in der Südstadt. Aber interessant war es allemal, zu sehen, wie Sturm Graz dieses Auswärtsspiel anlegen sollte. Die Admira kann ja gar nichts mehr anderes als Umschalten, Umschalten, Umschalten. Außenseiter-Fußball in (österreichischer) Perfektion.
Die logische Folge war ein ausgeglichenes Spiel, dem die Höhepunkte fehlten. Die beste Chance in der ersten Hälfte vergab für die Admira Schicker nach drei Minuten: Er brachte aus kurzer Distanz den Ball an Tormann Esser nicht vorbei.
Das Tempo fehlte
Die Gäste aus Graz, mit der Referenz eines Heimsieges über die Wiener Austria angereist, taten sich schwer. Es fehlte das Tempo, um Solospitze Kienast dorthin zu bekommen, wo er am besten ist: in den Strafraum.
Genau dort stand der Stürmer in der 54. Minute, und er schob den Ball ins leer Tor zum 1:0 für Sturm ein. Dem Treffer vorausgegangen waren ein kluger Pass von Gruber, der damit die gesamte Admira-Abwehr ausgehebelt hatte, sowie ein flinker Avdijaj, der den herauseilenden Tormann Siebenhandl übertölpelt hatte.
Prompt wurde die Partie flotter, intensiver, besser. Die Admira war fortan gezwungen, das Spiel zu gestalten, und offenbarte dabei die befürchteten Defizite. Die Grazer mussten nicht viel mehr machen als die wenigen freien Räume zuzustellen. So waren die Südstädter auf Ideen angewiesen, die sie nicht hatten. Bezeichnend, dass die beste Torchance eine missglückte Flanke war.
Für die Liga bedeutet die zweite Admira-Niederlage in Folge eines: dass Rapid nach dem Schlager am Sonntag gegen Salzburg in jedem Fall Tabellenführer bleiben wird.
Ach ja, Ballbesitz: 57 Prozent hatte die Admira. Der Verlierer. Noch Fragen?!
Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 3.345, SR Schüttengruber.
Tor: 0:1 (54.) Kienast
Admira: Siebenhandl - Ebner, Schößwendter, Wostry, Zwierschitz - Lackner, D. Toth - Sax (63. Blutsch), Schicker (88. Zulj), Bajrami (75. Spiridonovic) - Starkl
Sturm: Esser - Potzmann, Madl, Spendlhofer, Klem - Kamavuaka, Hadzic - Schick (82. Dobras), Avdijaj (64. Horvath), Gruber - Kienast (90. Tadic)
Gelbe Karten: Schicker, Lackner bzw. Schick, Avdijaj
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