Salzburg vermied die Blamage gegen Ried, Spektakel in Klagenfurt
Ried war so knapp daran an der Sensation. Durfte 83 Minuten lang davon träumen, das erste Team zu sein, das Salzburg in der laufenden Saison schlägt. Am Ende stand man immerhin mit einem 2:2-Remis da, das wie ein Sieg gefeiert wurde. Die Rieder setzten ihr Bestreben der vergangenen Wochen nach mehr Aktivität im Spiel von Anpfiff weg fort und lieferten den Salzburgern eine unterhaltsame Anfangsphase.
SV RIED – RED BULL SALZBURG 2:2 (1:0)
Tore: 1:0 (9.) Meisl, 1:1 (83.) Adamu, 1:2 (85.) Okafor, 2:2 (93.) Mikic.
Gelbe Karten: F. Seiwald, Pomer, Radlinger bzw. Capaldo, Ulmer, Onguene, N. Seiwald.
Ried: Sahin-Radlinger - Meisl, Lackner, Plavotic - Wießmeier, Stosic, Ziegl, F. Seiwald – Bajic (72. Satin), Nutz (78. Chabbi), Pomer (88. Mikic).
Salzburg: Koehn - Kristensen, Onguene, Bernardo, Ulmer (88. Wöber) - Aaronson, N. Seiwald, Camara, Capaldo (60. Sucic) - Adamu, Adeyemi (60. Okafor).
Wiessmeier hatte nach 60 Sekunden die erste Chance, Salzburgs Adeyemi jubelte nach sieben Minuten über das vermeintliche 0:1, allein er stand dabei im Abseits.
Gefeiert wurde gleich danach auf der anderen Seite, als Meisl nach einem Eckball einen guten Kopfball setzte. Goalie Köhn wehrte zwar ab, ob aber auf der Linie oder dahinter, das ließ sich auch nach vielen Zeitlupen nicht zu 100 Prozent eruieren. Das Schiedsrichterteam jedenfalls gab das 1:0 für Ried.
Emotion und Leidenschaft
In Folge dominierte Salzburg das Geschehen, doch es fehlte an der nötigen Kreativität, um den Rieder Abwehrriegel zu knacken. Die Stabilität der Rieder Defensive bescherte auch nach dem Wechsel dem Meister vorerst Kopfzerbrechen. Die vergehende Zeit wurde immer mehr zum Rieder Mitspieler, der Meister wollte tunlichst die Blamage abwenden und erhielt die dafür bestmögliche Gelegenheit, einen Elfmeter. Tormann Sahin-Radlinger hatte Adamu gefoult, blieb dann aber im Duell mit Schützen Kristensen der viel umjubelte Sieger (72.).
Ried stemmte sich im Finish mit Emotion und Leidenschaft gegen die qualitative Überlegenheit der Salzburger. Allerdings ohne den vollen Erfolg, weil der bis dahin starke Sahin-Radlinger einen Schuss von Adamu zum 1:1 passieren ließ (83.). Und weil Okafor nach einem Stangenschuss von Seiwald zum 1:2 abstaubte (85.). Ried wachte erst spät auf, wagte sich in die Offensive und wurde in der Nachspielzeit belohnt, weil dem eingewechselten Mikic doch noch das 2:2 gelang.
Ried jubelte, Salzburg war mit dem zweiten Unentschieden im 13. Spiel freilich nicht zufrieden.
- SCHAUPLATZ KLAGENFURT
Ein unterhaltsames Spiel erlebten die Zuschauer im Wörthersee Stadion. Mit spielfreudigen Klagenfurtern, einem schrecklichen Rückpass von Admira-Verteidiger Lukacevic und dem folgenden Elfmeter begann die Partie.
AUSTRIA KLAGENFURT – ADMIRA 3:3 (2:2)
Tore: 1:0 (9., Strafstoß) Gemicibasi, 1:1 (11.) Hausjell, 2:1 (14.) Pink, 2:2 (33., Strafstoß) Kerschbaum, 3:2 (50.) Greil, 3:3 (82., Strafstoß) Kerschbaum.
Gelb-Rote Karte: Lukacevic (92.).
Gelbe Karten: Timossi Andersson, Gemicibasi, Rieder bzw. Ebner, Vorsager.
Klagenfurt: Menzel - Paul, N. Wimmer, Saravanja, Cvetko – Fuchs (46. Jarits), Timossi Andersson - Greil, Gemicibasi, Rieder – Pink.
Admira: Leitner - Schmiedl, Datkovic, Brugger (75. Ostrzolek), Lukacevic - Elmkies (28. Malicsek), Ebner (66. Babuscu) - Kronberger, Kerschbaum, Patrick (65. Gattermayer) – Hausjell (75. Vorsager).
Gemicibasi schickte Tormann Leitner ins falsche Eck – 1:0 für Klagenfurt (9.). Zwei Minuten später auf der anderen Seite: Kopfballvorlage von Kerschbaum, Hausjell drückte zum Ausgleich ein. Dann freuten sich wieder Pacults Klagenfurter, als Pink in die Maßflanke von Cvetko rutschte und zum 2:1 einschoss (14.). Ganze 18 Minuten dauerte es bis zum vierten Tor der Partie: Kerschbaum verwandelte einen Elfmeter zum 2:2, Herzog durfte jubeln.
Auch die Pause bremste die Spielfreude nicht, Patrick Greil nahm sich aus 30 Metern ein Herz, sein Schuss sprang knapp vor Tormann Leitner auf und schlug genau neben der Stange im Tor ein (50.). Herzog trieb seine Admiraner nach vorne, Referee Lechner gab einen Hands-Elfmeter, Kerschbaum verwandelte abermals (82.).
- SCHAUPLATZ ALTACH
Just in die erste Sturm-und-Drang-Phase der Gastgeber platzten die Gäste mit dem 0:1, Heil legte für Niemann auf, der sich die Chance nicht nehmen ließ (18.). Elf Minuten später holte sich Altachs Edokpolor die Rote Karte nach Intervention des VAR ab – zunächst hatte Schiedsrichter Ebner nach der rüden Attacke gegen Stec nur auf Gelb entschieden, das Videostudium sorgte dann aber für den Platzverweis.
SCR ALTACH – TSV HARTBERG 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 (18.) Niemann, 0:2 (54.) Heil.
Rote Karte: Edokpolor (29., Foul).
Gelbe Karten: Zwischenbrugger, Thurnwald bzw. Keine.
Altach: Casali – Strauss (72. Aigner), Zwischenbrugger, Ndiaye (71. Krizman), Edokpolor – Mischitz (46. Reiter), Thurnwald (46. Bischof), Haudum, Tartarotti (71. Schreiner), Bukta – Nuhiu.
Hartberg: Swete - Stec, Steinwender (59. Gollner), Rotter, Klem - Kainz, Horvat (78. Erhardt) – Niemann (77. Paintsil), Heil, Sturm (24. Lema) – Tadic (78. Belakovic).
Hartberg war um Kontrolle bemüht, Altach konterte auch in Unterzahl munter, Thurnwald bot sich in der 42. Minute eine Doppelchance zum Ausgleich, zweimal fand er seinen Meister in Hartbergs Tormann Swete. Im Gegenzug verfehlte Niemann das Tor knapp.
Nach der Pause fehlte zunächst das Tempo der ersten Halbzeit, doch Heil traf in der 54. Minute zum 0:2 – sehenswert nach Zusammenspiel mit Stec und via Innenstange, zuvor hatte sich Ndiaye an der Seitenauslinie übertölpeln lassen. Danach verflachte die Partie, hoch und weit wurde gespielt, Hartberg war mit den drei Punkten zufrieden. Und perfekt war die erste Heimniederlage der Vorarlberger gegen die Oststeirer.
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