Salzburg verfehlt gleich drei Rekorde

Kerhe traf zum 1:0.
Der Meister verliert das letzten Saisonspiel in Wolfsberg mit 0:2.

Ein bisserl Geheimniskrämerei gehört halt auch zum Showgeschäft Fußball. Also kündigten die Salzburger an, am Montag den neuen Trainer öffentlich zu präsentieren – ohne dessen Namen zu verraten. Spannung erzeugt das keine. Denn es ist ja sowieso klar, dass Adi Hütter die Nachfolge von Meistercoach Roger Schmidt antreten wird. Der scheidende Grödig-Coach erhält einen Zweijahresvertrag – ob mit oder ohne Ausstiegsklausel, das ist die einzige interessante Frage, die sich vor der Präsentation stellt.

So eine Klausel hatte jedenfalls Roger Schmidt in seinem Vertrag. Und die nutzte der Deutsche, um nach Leverkusen zu wechseln. Deshalb war die Partie in Wolfsberg seine 72. und letzte in der Bundesliga als Salzburg-Trainer.

Vergessen wird Schmidt die Partie im Lavanttal wohl nie. Das lag nicht am Spiel. Aber sintflutartige Regenfälle und orkanartige Sturmböen machten das Ganze zu einer besonderen Angelegenheit. Die Wolfsberger kamen mit den Bedingungen wesentlich besser zurecht. Mit dem Wind im Rücken waren die Kärntner besser und gingen durch einen Schlenzer von Kerhe in Front – 1:0 (16.).

Je länger die Partie dauerte, desto schlimmer wurde das Wetter. Schiedsrichter Lechner verlängerte die Pause auch um ein paar Minuten, pfiff dann aber trotz Bedingungen am Rande der Regularität wieder an.

In der zweiten Hälfte ging es dann rauf und runter. Ein Tor gelang aber wieder nur den Kärntnern: Der starke Jacobo traf per Kopf, war aber auch völlig frei – 2:0 (69.). Kurz danach wurde Mané wegen einer Tätlichkeit ausgeschlossen, der Senegalese fehlt also im Cup-Finale.

Dank der sechsten Saisonniederlage verfehlte der Meister den Punkterekord, den Siegerekord und auch noch den Rekord für den größten Punktabstand.

Wolfsberger AC - Red Bull Salzburg 2:0 (1:0)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3.500, SR Lechner.


Tore: 1:0 (16.) Kerhe
2:0 (68.) Jacobo

WAC: A. Kofler - Standfest, Hüttenbrenner, Sollbauer, Baldauf - Schwendinger, Seebacher - Kerhe (90. Suppan), Putsche, Jacobo (86. P. Zulj) - Silvio (76. Falk)

Salzburg: Walke - Schwegler, Klein, Hinteregger, Ulmer (70. Lazaro) - Ilsanker (59. Berisha) - Kampl, C. Leitgeb (55. Hierländer), Mane - Soriano, Alan

Rote Karte: Mane (74./Foulspiel)

Gelbe Karten: Kerhe, Jacobo bzw. Kampl, Hinteregger

Tabelle

Dietmar Kühbauer (Trainer WAC): "Salzburg zu schlagen, ist nicht selbstverständlich. Da muss ich der Mannschaft ein Riesenlob aussprechen."

Roger Schmidt (Trainer Salzburg): "Für die Wetterbedingungen kann keiner etwas. Sie (Anm.: WAC) haben die Gunst der Stunde genutzt, ein frühes Tor gemacht. Dann haben sie gut verteidigt. Aber wie gesagt, mit einem normalen Fußballspiel hatte das nichts zu tun."

Manuel Kerhe (Torschütze zum 1:0): "Ich glaube, dass wir im Zweikampf etwas besser waren. Wir wollten einfach dem Publikum noch ein schönes Abschiedsgeschenk machen. Das ist uns gelungen."

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