Rapid stolpert in Grödig

Doppeltorschütze: Grödigs Venuto
Zwei Venuto-Tore bescheren Grödig drei Punkte gegen den Rekordmeister.

Ballbesitz schießt keine Tore. Das musste die Mannschaft, die ligaweit am öftesten den Ball hat (Rapid), gegen jene feststellen, die das Spielgerät am seltensten sieht: Grödig agierte gegen die nach dem Europacup wieder einmal wackligen Grünen geschickt und kam zu einem überraschenden 2:1-Sieg.

Grödig-Trainer und Rekord-Rapidler Peter Schöttel hatte sich nach der 90-minütigen Unterlegenheit beim 0:3 in Wien „etwas überlegt“. Und zwar drei defensive Mittelfeldspieler im Zentrum. In der Offensive fand sich deshalb nur das Trio Venuto, Sulimani und Schütz.

Das sollte reichen, um gefährlich zu werden: Venuto (13.) und Kerschbaum (20.) kamen zum Schuss.

Den Rapidlern fehlte es an der Entschlossenheit vom Kraftakt in Pilsen. Schaub hätte ausgeruht das Spiel an sich reißen sollen, bekam am Spieltag aber wieder Schmerzen im Sprunggelenk. Die fünf frischen Spieler in der Startelf belebten den Auftritt auch nicht.

Die erste Chance gab es erst nach 21 Minuten und einem Solo von Kainz. Die beste Möglichkeit legte Schobesberger mit einer präzisen Flanke vor. Ausgerechnet der Ex-Grödiger Tomi kam beim Ligadebüt in Grün aus nur sieben Metern zum Abschluss, setzte den Ball aber ans Lattenkreuz (28.).

Umstritten

Rapid stolpert in Grödig
ABD0051_20151108 - GRÖDIG - ÖSTERREICH: Lucas Henrique Ferreira Venuto (SV Scholz Grödig) trifft vorbei an SK Rapid Wien-Tormann Jan Novota am Sonntag, 08. November 2015, während der tipico Bundesliga-Begegnung zwischen SV Scholz Grödig und SK Rapid Wien in Grödig zum 1:0. - FOTO: APA/KRUGFOTO
In Minute 32 sahen die nur 2548 Zuschauer eine typische Szene: Rapid hatte wie meist den Ball, Schwab vertändelte ihn. Zu ungestüm wollte Max Hofmann ausbessern, spielte Ball und Gegner (Kerschbaum) – Schiedsrichter Schüttengruber pfiff.

Das 1:0 aus dem umstrittenen Elfmeter durch Venuto fiel erst zwei Minuten später, weil Rapid-Fans ihre Choreografie in der Zwischenzeit aufs Feld geworfen hatten.

Nach der Pause kamen Petsos und Steffen Hofmann – und viel Risiko. Schon früh spielte Rapid Hollywood, nur Schobesberger kam beinahe durch (55.). Im Konter vergaben Sulimani und Schütz. In der Rapid-Viertelstunde ging es rund. Tomi traf zum Ausgleich, Goalie Strasser hatte eine harmlose Flanke ausgelassen (75.).

Die Freude über den bereits 14. Torschützen im Kader hielt kurz, denn auch die Wiener stellten sich ungeschickt an. Nur eine Minute später spielte Sulimani Venuto frei. Auer fälschte den Schuss unhaltbar ab – 2:1.

Ergebnisse, Tabelle

SV Grödig - SK Rapid Wien 2:1 (1:0)

Grödig, DAS.GOLDBERG Stadion, 2.845, SR Schüttengruber.


Tore: 1:0 (34.) Venuto (Foul-Elfmeter)
1:1 (75.) Tomi
2:1 (76.) Venuto

Grödig: Strasser - T. Kainz, Maak, Pichler, Denner - Brauer, Rasner (82. Strobl) - Venuto, Kerschbaum (81. Völkl), Schütz (61. Itter) - B. Sulimani

Rapid: Novota - Auer, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl - Schwab (64. S. Hofmann), Grahovac (46. Petsos) - Schobesberger, Tomi, F. Kainz - Jelic (74. Prosenik)

Gelbe Karten: Venuto, Pichler bzw. M. Hofmann, Auer, Sonnleitner

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