Rapid siegt in Unterzahl

Mr. Doppelpack: Steffen Hofmann
Die Hütteldorfer gewinnen ein spektakuläres Warmlaufen für Genk gegen Schlusslicht Admira mit 4:2.

Eine Ära und eine Serie endeten am Samstag im Hanappi-Stadion. Rudolf Edlinger saß gegen die Admira zum letzten Mal als Präsident auf der Tribüne. Während der Ex-Finanzminister nach zwölf Jahren am 18. November sein Amt übergeben kann, ist die außergewöhnlichste Serie in Österreichs Fußball endgültig Geschichte: Jürgen Hartmann verpasste nach 28 Jahren wieder ein Pflichtspiel von Rapid. Der Rekord-Fan, der selbst bei den Geisterspielen einen Weg ins Stadion fand, liegt im Krankenhaus.

Verpasst hat Hartmann ein lange Zeit starkes Tabellen-Schlusslicht. Die Admira hielt die spektakuläre Partie vor 12.700 Fans offen – kurioserweise so lange, bis Rapid in Unterzahl aufdrehte.

Rapid-Coach Barisic konnte erstmals mit Blick auf eine englische Woche vor dem Spiel gegen Genk Schlüsselspieler schonen. Doch Petsos-Ersatz Behrendt patzte: Unbedrängt legte er mit der Ferse für Auer auf. Der Admiraner flankte auf Schicker, dessen gefühlvoller Kopfball brachte das 0:1 (12.).

Erst nach 20 Minuten konnte Rapid Druck machen. Immer wieder hatte Hofmann seine Beine im Kombinations-Spiel. Nach einem Doppelpass mit Boyd verwertete der Rapid-Kapitän zum Ausgleich (24.).

Die Hütteldorfer spielten nun flink und mit präziseren Pässen. Nach 35 Minuten nutzte Starkl einen Trikot-Zupfer von Auer, um einen Elfmeter herauszuholen. Hofmann traf sicher – 2:1. Auf dem Weg zum 3:1 wurde Schaub zu Unrecht wegen eines Abseits gestoppt (39.).

Admira kommt zurück

Rapid verschlief auch den Start in die zweite Hälfte. Dibon musste für ein Torraub-Foul an Weber raus (47.). Die Unordnung in der Defensive nutzte Toth prompt für eine schöne Flanke auf Schicker. Wieder saß der Kopfball der Solospitze – 2:2 (49.).

Doch wie immer in dieser Saison ließ sich Rapid von einer Roten nicht bremsen. Die Admira kam stark unter Druck und als Trimmel gegen Schößwendter den Turbo zündete, folgte das 3:2: Burgstaller, der nur einen Monat nach dem Bänderriss sein Comeback gab, verwertete den Querpass (68.).

Die Admira hatte nur noch eine Chance: Schick wurde – ebenfalls zu Unrecht – auf dem Weg zum 3:3 zurückgepfiffen (72.). Von den vielen Rapid-Möglichkeiten nutzte Boskovic nach Burgstaller-Assist eine zum Endstand (90.). Auch gegen Sturm hatte es in Unterzahl ein 4:2 gegeben.

Sportdirektor Schulte lobt: „Das Team ist körperlich und im Kopf richtig fit.“

SK Rapid - Admira Wacker Mödling 4:2 (2:1)

Wien, Hanappi-Stadion, 12.700, SR Eisner.


Torfolge: 0:1 (12.) R. Schicker
1:1 (23.) S. Hofmann
2:1 (35.) S. Hofmann (Foul-Elfer)
2:2 (49.) R. Schicker
3:2 (68.) Burgstaller
4:2 (90.) Boskovic

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Behrendt, Boskovic - S. Hofmann (83. Wydra), Schaub (69. Petsos), Starkl - Boyd (55. Burgstaller)

Admira: Kuttin - T. Weber (84. Domoraud), Ebner, Schösswendter, Auer - Toth - Schick, Thürauer (75. Rivera), Schwab, Sax - R. Schicker (64. Ouedraogo)

Rote Karte: Dibon (47./Torraub)

Gelbe Karten: Schaub bzw. Ebner, Auer, Ouedraogo, Schick

Tabelle

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Ich freue mich sehr über ein sehr gutes Spiel und einen Sieg gegen einen unangenehmen und starken Gegner. Wir sind durch einen individuellen Fehler in Rückstand geraten, aber wir haben uns zurückgekämpft. Die Mannschaft hat nach der Roten Karte große Moral bewiesen. Man hat gesehen, dass sie unbedingt das Spiel gewinnen wollte."

Walter Knaller (Admira-Trainer): "In den ersten 20 Minuten haben wir das Spiel kontrolliert und ein bisschen dominiert. Das hat dann Rapid umgedreht. Beim Stand von 2:2 wollten beide Mannschaften gewinnen. Wir waren in dieser Phase ungeschickt und haben aus einem Konter das dritte Tor bekommen. Aber meine Mannschaft hat eine gute Leistung gezeigt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir den Klassenerhalt schaffen, selbst wenn der Punkteabzug bleibt."

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